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André Schramm

Einmal Schrottplatz und zurück

Die Dresdner Lebenshilfe hat in der Friedrichstadt einen Laden eröffnet, der Dinge verkauft, die andere nicht mehr haben wollten – für kleines Geld und einen guten Zweck.
Anne war die erste Kundin in dem Laden und freute sich über ihren CD-Spieler. Foto: Schramm

Anne war die erste Kundin in dem Laden und freute sich über ihren CD-Spieler. Foto: Schramm

Auf der Hamburger Straße 14, unweit des VW-Zentrums, ist seit gestern das Geschäft "Zweiter Frühling" geöffnet. Drinnen stehen Flachbildfernseher, Monitore, Boxen, Kisten mit CDs und DVDs. Wenn man weiß, dass alles, was hier angeboten wird, für den Schrott bestimmt war, versteht man schnell die Absicht hinter dem Projekt. "Viele Dinge, die unsere Mitarbeiter in der Recyclinganlage auf der Werftstraße in die Hände bekommen, sind für die Entsorgung einfach zu schade", sagt Projektleiter Jörg Wittkowske. Also hat man vor einer Weile damit begonnen, Flachbildfernseher, Stereoanlagen u.v.a. zu testen und auszusortieren. Teilweise konnten die Geräte mit wenigen Handgriffen wieder in Schuss gebracht.  Aus Überzeugung "Zweite Hand" Potentielle Kunden sind nicht nur Menschen, die mit wenig Geld auskommen müssen. Auch Familien, die beispielsweise ein günstiges Zweitgerät suchen, dürften hier fündig werden. "Nicht zu vergessen ist jener Kreis, der sich gegen den Konsum verschrieben hat oder aus Überzeugung Second Hand Ware kauft", erzählt Wittkoswke weiter. Unter dem Strich zeigt der Laden ziemlich gut, wie Umweltthemen und soziale Teilhabe schlau miteinander verknüpft werden können. Denn die Mitarbeiter der "Inpuncto-Werkstätten" sollen nach und nach für den Betrieb eingespannt werden. Der Erlös aus dem Verkauf fließt dann zurück in Projekte für Menschen mit Behinderung. Dass dem Geschäft die Ware ausgeht, ist unwahrscheinlich. In Dresden fallen jedes Jahr 2.000 Tonnen Elektroschrott an. Nicht alles davon hat tatsächlich diese Bezeichnung verdient.   Geöffnet ist der Laden immer mittwochs und donnerstags von 14 bis 16 Uhr.


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