

Tim Schreiber, Torhüter des Zweitliga-Aufsteigers SG Dynamo Dresden, ist nicht nur für starke Paraden bekannt, sondern auch für seinen Style. Tattoos gehören für den gebürtigen Freitaler längst dazu – doch diesmal geht es um mehr als Ästhetik. Mit seinem neuesten Tattoo – dem »Opt.Ink«-Symbol von Junge Helden e.V. – bekennt sich der 23-Jährige zur Organspende und unterstützt damit die World Transplant Games, die im August in Dresden stattfinden.
Das »Opt.Ink«-Tattoo ist mehr als nur ein Körperschmuck. Es besteht aus zwei Halbkreisen, die zusammen einen Kreis ergeben – ergänzt um ein stilisiertes »O« für »Organ« und ein »D« für »Donor« (deutsch: »Spender«). Wer es trägt, zeigt: Ich habe eine Entscheidung für Organspende getroffen. »Mit der Aktion kann man Leben retten. Ich denke, das Thema Organspende wird noch zu wenig in die Öffentlichkeit getragen, daher ist es wichtig, dass wir damit ein Zeichen setzen«, sagt Tim Schreiber.
Vor den Augen zahlreicher Medienvertreter ließ sich der Dynamo-Torwart das Symbol live im Tattoo-Studio Eastside in Dresden stechen. Nach einer halben Stunde war das neue Kunstwerk auf seinem Unterarm vollendet. »Es reiht sich gut in meine ‚Sammlung’ ein und es ist etwas ganz Besonderes für mich. Ich weiß um die Verantwortung und werde mich auch zum Organspendeausweis informieren«, so Schreiber.
Neben ihm durften sich auch Gewinner einer von den World Transplant Games 2025 Dresden GmbH und Tim Schreiber initiierten Verlosung kostenlos das Tattoo stechen lassen.
Die World Transplant Games finden vom 17. bis 24. August in Dresden statt. Bis zu 2.000 transplantierte Sportler aus aller Welt werden erwartet – sie feiern ihre zweite Lebens-Chance und setzen gemeinsam ein Zeichen für Organspende, Zusammenhalt und sportlichen Ehrgeiz. In Dresden und Umgebung werden 17 Sportarten in elf Sportstätten ausgetragen. »Ich bin wirklich erstaunt, wie groß das Sportevent ist und werde versuchen, mir den ein oder anderen Wettkampf anzuschauen«, verspricht der Dynamo-Keeper.
»Ich bin Junge Helden e.V. sehr dankbar, dass sie mit diesem starken Symbol gerade junge Zielgruppen ansprechen«, erklärt Gudrun Manuwald-Seemüller, Geschäftsführerin der World Transplant Games 2025 Dresden GmbH und Vorstand von TransDia Sport Deutschland e.V.
»Wir machen Organspende seit 2003 zum Gesprächsthema – am Familientisch, im Freundeskreis, am Arbeitsplatz, in der Presse und in der Politik«, so Nicolas Höfer, Mitgründer und Vorstand von Junge Helden e.V. »Die Initiative ging von unserer Gründerin Claudia Kotter aus, die selbst auf eine Spenderlunge angewiesen war. Unser Ziel ist es, dass sich Jede und Jeder selbstbestimmt und aufgeklärt Gedanken zur Organspende macht, die Entscheidung dokumentiert und darüber spricht.«
Das Opt.Ink-Tattoo wurde 2023 ins Leben gerufen. »Das Motiv stammt von Gara, einem renommierten Tattoo-Artist aus Seoul. Er hat das Design als Symbol für die Organspende entwickelt«, erklärt Höfer. Mehr als 800 Tattoo-Studios haben sich Junge Helden e.V. angeschlossen – über 15.000 Menschen tragen das Organspende-Tattoo bereits als sichtbares Zeichen ihrer Zustimmung. Wichtig: Die Tätowierung besitzt im Gegensatz zum Organspendeausweis keine rechtliche Gültigkeit.
Das Studio Eastside Tattoo hat bereits 50 Organspende-Tattoos realisiert. »Für uns ist das eine Selbstverständlichkeit, eine Aktion mit unserem Handwerk zu unterstützen, die solch einen hohen Mehrwert für die Gesellschaft und ganz besonders für betroffene Menschen hat«, erzählt Shopmanagerin Fanny Rappe.
Unter den Menschen, die das Tattoo tragen, finden sich auch viele bekannte Gesichter: Schauspieler Wilson Gonzalez Ochsenknecht gehört seit der ersten Stunde dazu, ebenso Felix von Jascheroff und Ronja von Rönne. Auch Politiker wie der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Stefan Schwartze und SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf zeigen mit dem Tattoo Flagge für die Organspende – und nun auch Tim Schreiber.