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Eggerts Ostwind – Wenn wir was sagen

Ein Journalist meiner Tageszeitung beschäftigte sich unlängst mit Querelen bei Pegida und verwendete dabei, um nicht immer „Pegida" schreiben zu müssen, mehrfach den Begriff „die Patrioten".

Patrioten? Wenn der Kollege damit seine Distanz zu Pegida-Anhängern verdeutlichen wollte, dann lag er daneben. Worauf ich ihn aufmerksam machte und er, warum auch immer, nicht geantwortet hat. Muss er auch nicht. Wenn er bei Gelegenheit nur mal nachlesen würde: Als „Patrioten" definieren alle mir zur Verfügung stehenden lexikalischen Werke Menschen, die ihr Vaterland oder bestimmte Seiten davon lieben. Auch wenn das mit der Liebe übertrieben werden kann – der Begriff ist also bei aller Vorsicht durchaus positiv besetzt und damit nicht geeignet, anstelle von „Pegida" oder „Nationalist", wohl aber zur Bezeichnung von Leuten verwendet zu werden, die begeistert und mit flatternden Nerven den Spielen unserer Fußball-Nationalmannschaft beiwohnen. Und wer dazu (gewiss: Ausnahmen bestätigen diese Regel) auch noch ein Tor eines Schweizers toll finden kann, der muss überdies nicht wegen latenter Nationalismus-Gefahr daran gehindert werden, einen schwarzrotgoldenen Hut zu tragen – wie die Grüne Jugend Sachsen vor der Fußball-EM forderte. Was sagt uns das? Es sagt uns, dass es gut wäre, ab und an kritisch zu prüfen, was wir sagen, wenn wir was sagen. Ihr Hans Eggert


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