Seitenlogo
gb

Eggerts Ostwind – Eine Seite, zwei Artikel

Ein Bekannter legt es immer mal wieder darauf an, mir mitzuteilen, er komme ohne Zeitung hervorragend durchs Leben. Ich vermute, er sagt das, um klar zu machen, dass ich in seinen Augen ziemlich von Gestern bin. „Wer liest schon noch Zeitung", sagt er dann, „das tun doch nur die, die mit dem Computer nicht umgehen können!" Rumms. Ich habe es aufgegeben, mich gegen solche Anwürfe zu wehren. Erstens, weil ich zwar ab und an die Hilfe meiner Enkelin, Jahrgang 2003, benötige, um Probleme meines Computers zu lösen, aber mich grundsätzlich in der Lage sehe, denselben einzuschalten. Und zweitens, weil mir die gute alte gedruckte Zeitung oft zu speziellen Lese-Erlebnissen verhilft. Wenn etwa auf einer Seite zwei Artikel angeboten werden, die auf den ersten Blick thematisch auseinander liegen, der eine jedoch eine Frage aufwirft, die der andere beantworten könnte. Der eine Artikel handelt zum Beispiel davon, dass junge Empfänger auf elektronische Post in aller Regel äußerst schnell reagieren, während meine Altersgruppe für eine Antwort die Ewigkeit von durchschnittlich 47 Minuten braucht. Warum, frage ich mich da. Sind die Alten beim Tippen etwa bedachter? Immerhin finde ich im zweiten Artikel auf dieser einen Seite die folgende Mitteilung: „EU-Gericht: Daten von Europäern sind in den USA vor den Geheimdiensten nicht sicher". Ihr Hans Eggert


Meistgelesen