

Bürgerkriege, Flüchtlingsmärsche biblischen Ausmaßes, das Machtstreben einiger Staaten trieben die Menschheit ins Verderben. Darin kann man ihm folgen. Stutzig macht dabei nur ein bedauernder Nebenton: Die USA könnten nicht überall retten, was noch zu retten ist. Zu fragen wäre nämlich erstens, wo eigentlich die USA nicht sind. Und zweitens, ob sie tatsächlich dort, wo sie sind, für Rettung sorgen und Frieden stiften. Im Nahen Osten etwa, also vor allem in Syrien, fliegen ihre Bomber (mit mäßigem Erfolg) Angriffe gegen den „Islamischen Staat" – so wie die Russen es seit kurzem auch tun. Wobei sich die USA nicht so sehr daran zu stören scheinen, dass erneut Zehntausende aus dieser Kriegshölle fliehen müssen. Nein, die russischen Bomben unterstützen einfach den Falschen, nämlich (statt dessen irgendwie liberale Gegner) den syrischen Potentaten. Und dies in einer Situation, da die Türkei gerade damit beschäftigt ist, die Terroristen zu bekämpfen. Nun ja, nicht direkt die IS-Banden, sondern die Kurden-Milizen und damit diejenigen, die sich gegen den IS auf Leben und Tod wehren. Aber bitte: Die Türken sind gottlob nicht die Russen. Sie sind in der NATO ein wichtiger Partner der USA. Die wirklich nicht überall für Frieden sorgen können. Ihr Hans Eggert