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DSC: "Es geht um alles oder nichts"

Bei strahlendem Sonnenschein hoben die DSC Volleyball Damen am Dienstag, 27. Februar, vom Dresdner Flughafen ab. Aus finanziellen Gründen ist es eher ungewöhnlich, dass eine Volleyballmannschaft gleich fünfmal in einer Woche fliegt, doch besondere Umstände erfordern außergewöhnliche Maßnahmen: Denn innerhalb von nur fünf Tagen geht es beim Tabellenzweiten der Bundesliga gleich zweimal um alles oder nichts. Am Mittwoch, 28. Februar, steht das Rückspiel im CEV-Cup-Viertelfinale gegen Allianz MTV Stuttgart (19 Uhr) an, am Sonntag, 4. März, das erste riesige Highlight: Das Pokalfinale in der Mannheimer SAP-Arena gegen den VC Wiesbaden. Die Vorzeichen für beide Partien könnten unterschiedlicher nicht sein. "Ich glaube am Mittwoch können wir das erste Mal in dieser Saison völlig ohne Druck in eine Partie gehen. Wir haben absolut nichts mehr zu verlieren und können befreit aufspielen", sagt Mittelblockerin Barbara Wezorke. Der Vermutung, ihr Team könnte das Spiel aufgrund der nicht optimalen Ausgangslage von einer 0:3- Niederlage im Hinspiel, und angesichts des Endspiels am Sonntag nun nicht mehr ganz so ernst nehmen, schiebt sie gleich einen Riegel vor: "Wir haben nicht vor, das Spiel abzuschenken", sagt die 24-Jährige. Sie sieht das Rückspiel, in dem die Mannschaft einen 3:0- oder 3:1-Sieg benötigt, um einen Golden Set zu erzwingen, als eine willkommene Gelegenheit, um sich noch einmal ein gutes Gefühl für Sonntag zu holen und das Selbstvertrauen weiter aufzupolieren, die nötige Lockerheit wiederzufinden. Denn auch wenn ihr Team sich am Samstag souverän mit 3:0 beim VfB Suhl Lotto Thüringen durchsetzte, so war das für die gebürtige Rüsselsheimerin nur wenig Fingerzeig. "Mit allem Respekt vor dem Gegner, aber das war nicht so ein Gradmesser wie der 3:0-Sieg gegen Aachen beispielsweise", erklärt sie. Sie selbst spielte beim Ost-Derby wieder von Beginn an, war aber nicht zufrieden. "Ich habe immer einen hohen Anspruch an mich selbst, bin selten zufrieden. Es geht definitiv besser", sagt sie. Den hohen Konkurrenzkampf auf ihrer Position nimmt sie positiv an und hat auch kein Problem damit, wenn Ivana Mrdak und Sasa Planinsec den Vorzug bekommen. "Ich mag das Gefühl von Ohnmacht nicht. Also wenn ich draußen stehe und dem Team nicht helfen kann. Aber die beiden machen es immer so gut und es ist wichtig, dass wir als Team gut spielen, dass ich damit kein Problem habe und mir ein gutes Gefühl auch über das Training hole", so Wezorke. Dass sie bereit steht und Top-Leistungen abrufen kann, wenn es drauf ankommt, hat sie schon mehrfach in dieser Spielzeit bewiesen. Damit sie und ihre Mitspielerinnen sich optimal vorbereiten und regenerieren können, flog das Team am Dienstag nach Stuttgart, nimmt den Flieger am Donnerstag zurück und hebt auch am Freitag Richtung Pokalfinale mit dem Flugzeug ab. Der Verein lässt also nichts unversucht, um das Optimum herauszuholen, damit die Mannschaft am Sonntag ausgeruht ins Spiel geht. "Ich sehe keinen Favoriten. Wiesbaden hat Stuttgart und Schwerin geschlagen, wir auch. Es kann in einer Partie alles passieren. Es wird darauf ankommen, wer mit den Bedingungen am besten klarkommt und natürlich spielen Annahme und Aufschlag in so einer Halle eine große Rolle", sagt die Mittelblockerin. Sie mag die wichtigen Spiele und Druck, freut sich also auf Mittwoch und Sonntag unheimlich. (pm)


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