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Dresdens Fuß- und Radwege im Blick

Dresden. Es kommen Bike+Ride-Anlagen an 70 Haltestellen mit über 1.500 neuen Radabstellplätzen.

Uta Gensichen von FUSS e.V. Dresden kämpft seit Jahren mit anderen um sinnvolle Querungen für Fußgänger.

Uta Gensichen von FUSS e.V. Dresden kämpft seit Jahren mit anderen um sinnvolle Querungen für Fußgänger.

Bild: Branczeisz

Für Fußgänger soll sich 2023 einiges verbessern. Mit der im Vorjahr vom Stadtrat beschlossenen Fußverkehrsstrategie können drei neue Stellen besetzt werden und es steht mehr Geld zur Verfügung: 300.000 Euro für 2023, 600.000 Euro für 2024 und 900.000 Euro für die Jahre 2025 bis 2027. Das Straßen- und Tiefbauamt wird damit verkehrssichere Querungsstellen und neue Gehwege bauen sowie vorhandene Gehwege instandsetzen und barrierefrei umbauen.

 

Barrierefreiheit auf Fußwegen

Mit 37 Bauvorhaben schafft das Straßen- und Tiefbauamt 2023 Barrierefreiheit und baut Blindenleitsysteme ein. Dazu zählen Fußgängerüberwege und Querungsstellen, Gehwege mit Bordabsenkungen, Bushaltestellen und komplexe Straßenbaumaßnahmen. Sanierung von Gehwegen Zahlreiche Fußwege konnte das Straßen- und Tiefbauamt in der Vergangenheit mangels Gelder nicht ausreichend instandhalten. Dieser Rückstau soll abgebaut werden. Etwa 50 Gehwegsanierungen nimmt sich das Amt in diesem Jahr vor. 2,35 Millionen Euro sind dafür geplant. Hinzu kommen Maßnahmen, die die Stadtbezirke aus ihren Verfügungsmitteln finanzieren.

 

Schulwege sicherer gestalten

Die Pirnaer Landstraße erhält in Höhe der Franz-Latzel-Straße eine Fußgänger-Querungshilfe für 60.000 Euro. Gehwegvorstreckungen für 30.000 Euro sind an der Franz-Lehmann-Straße, der Winterstraße und der Herbststraße geplant. Fußgängerüberwege werden an der Kreuzung Erich-Kästner-Straße/ Heinrich-Mann-Straße, der Buchenstraße zwischen Hecht- und Schanzenstraße sowie der Lößnitzstraße in Höhe Marthe-Fraenkel-Straße eingerichtet. Neue Ampelanlagen gibt es auf der Maxim-Gorki-Straße in Höhe Döbelner Straße und der Kreuzung Leipziger Straße/ Industriestraße.

 

Radfahren flüssiger machen

Das Straßen- und Tiefbauamt hat im Haushalt 2023 für Radverkehrsmaßnahmen fünf Millionen Euro zur Verfügung. Dies sind 400.000 Euro mehr als 2022. Dazu addieren sich Fördermittel in noch unbekannter Höhe und komplexe Straßenbaumaßnahmen, bei denen ebenfalls Radverkehrsanlagen gebaut oder saniert werden. Die Radroute Ost wird 2023 an den Straßburger Platz angebunden und über die Comeniusstraße weitergeführt. Der Umbau von vier Kreuzungen im Verlauf der Comeniusstraße kostet rund 465.000 Euro. Der mittlere Teil der Radroute von der Henzestraße bis zur Kipsdorfer Straße ging schon 2022 in Betrieb. Die Radwege auf der Bautzner Straße werden weitergebaut. Das Straßen- und Tiefbauamt lässt Radstreifen markieren am Knotenpunkt Radeberger Straße/ Waldschlösschenstraße, auf dem Blauen Wunder und auf der Reicker Straße zwischen Cäcilien- und Hans-Jüchser-Straße. Sicherheitstrennstreifen bannen die Dooring-Gefahr auf Abschnitten der Freiberger Straße, Fritz-Reuter-Straße, Rennplatzstraße und Winterbergstraße. Weitere Rotmarkierungen sorgen für Aufmerksamkeit der Autofahrer beim Abbiegen und an Kreuzungen.

 

Bike+Ride an Haltestellen

Wer für seine Alltagswege das Rad nutzt, schätzt häufig eine gute Anbindung an den ÖPNV. Deshalb sieht ein Konzept des Amtes für Stadtplanung und Mobilität Bike+Ride-Anlagen an 70 Haltestellen vor, mit über 1500 neuen Radabstellplätzen, darunter auch abschließbare. Weitere MOBIbike-Stationen, mehr Überdachungen und Reparaturstationen sollen den Service erhöhen. Das Amt beauftragt als nächsten Schritt eine Vorplanung zur Umsetzung dieses Konzepts und bemüht sich um Fördermittel. Durchgehende Radrouten sollen die Stadt künftig in alle vier Himmelsrichtungen durchziehen und mit der Innenstadt verbinden. Das Amt für Stadtplanung und Mobilität arbeitet deshalb an der Vorplanung für die Radroute Süd, deren Umsetzung ab 2024 beginnt. Sie verläuft vom künftigen Fahrradparkhaus am Hauptbahnhof über die Südvorstadt nach Plauen. Die Hohe Straße wird als Fahrradstraße ausgewiesen und bietet eine parallele Alternative zur Budapester und Chemnitzer Straße. Die Vorplanung für die Radroute Nord nach Klotzsche läuft ebenfalls. Dabei wird eine Radverkehrsachse parallel zur Königsbrücker Landstraße entstehen. Kieler Straße und Alexander-Herzen-Straße sind als Fahrradstraßen eingebunden. Die Umsetzung soll 2025 beginnen.

 

Radwege werden im Winter geräumt

Der Winterdienst auf Radwegen wird stufenweise erweitert. Im Winter 2021/2022 ließ das Straßen- und Tiefbauamt 150.000 Quadratmeter räumen, in diesem Winter sind es 175.000 Quadratmeter. Dafür gibt es 650.000 Euro zusätzliche Mittel im aktuellen Doppelhaushalt. Die Radroute Ost wurde neu in den Winterdienstplan aufgenommen. Bis zum Winter 2024/2025 sollen die zentralen Radverkehrsrouten in Nord-Süd und Ost-West-Richtung bei jeder Witterung befahrbar sein. Fahrbahnen und Radwege sollen gleichrangig geräumt werden.


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