Dresden weiter in der Spitzengruppe der smartesten Städte
In der am Freitag, den 6. Oktober, veröffentlichten Shortlist des Smart City Index 2023 belegt Dresden wieder einen Platz unter den zehn besten deutschen Städten. Im vergangenen Jahr wurde die Landeshauptstadt für ihre Fortschritte in Bezug auf die Digitalisierung erstmalig mit dem 3. Platz beim renommierten Ranking des IKT-Branchenverbandes Bitkom Research ausgezeichnet. Welchen Platz genau Dresden in diesem Jahr belegt, wird am 12. Oktober veröffentlicht.
Der Digitalverband Bitkom erhebt die Daten innerhalb des Smart City Indexes 2023 bereits zum vierten Mal. Analysiert und bewertet wurden alle 81 Städte mit einer Bevölkerung im Bereich ab 100.000 in den fünf Themenbereichen Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Bildung und Gesellschaft. Die Bereiche fächern sich in 157 Parameter mit 12.717 untersuchten Datenpunkten auf - von Online-Bürger-Services über Sharing-Angebote und Umweltsensorik bis zur Breitbandverfügbarkeit.
Für die jährliche Bewerbung der Kommune zeichnet sich das Amt für Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt verantwortlich. Monatelang werden Projekte und Maßnahmen zusammengetragen, die Dresden zu einer nachhaltigen, intelligenten und lebenswerten Stadt machen sollen. Ein Projekt, das einen wichtigen Beitrag zum guten Abschneiden Dresdens in den Vorjahren geleistet hat, war das europäische Leitprojekt MAtchUP zur nachhaltigen Stadtentwicklung.
Besonders im Projektquartier Johannstadt wurden dabei Maßnahmen im Bereich Energie umgesetzt: Von Photovoltaikanlagen über die Verbindung von Speichern und intelligenter Regelung in der Elektromobilität bis hin zu Abrechnungsmodellen, die Mietern Transparenz und Kontrolle über ihre Energieverbräuche geben. Der Pilotaufbau einer zentralen Gebäudeleitstelle der Landeshauptstadt Dresden, die zukünftig die Energieverbräuche aller städtischen Gebäude in Dresden (Schulen, Kindertageseinrichtungen, etc.) erfasst und optimierend eingreift, gehört ebenso dazu wie eine Studie zur künftigen Einbindung erneuerbarer Energien in das Dresdner Fernwärmenetz.
Zu den Maßnahmen im Bereich Mobilität gehörte u. a. die Einrichtung von über 60 MOBI-Punkten. Auch die KI-gestützte Erfassung von Hitzeinseln zählt zu den Projekten. Im Projekt wurden 21 Millionen Euro umgesetzt. Das neue Projekt "NeutralPath" von Stadtverwaltung, Technischen Universität Dresden, SachsenEnergie, Wohnen in Dresden und Vonovia schließt nahtlos an die MAtchUP-Aktivitäten an. Die Europäische Kommission unterstützt das Konsortium mit rund 7,5 Millionen Euro auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt.
Mit Fördermitteln von Bund und Land könnten es sogar bis zu 46 Millionen Euro werden, die bis Ende 2027 in Gebäude- und Energiekonzepte investiert werden können. Konkret wollen die fünf Partner innovative Ideen für mehr Klimaschutz beim Wohnungsbau, bei der Energieversorgung und der E-Mobilität in Pilotprojekten erproben und deren Wirksamkeit erforschen.
Das Modellprojekt Smart City Dresden (MPSC), unter Leitung des Eigenbetriebes IT-Dienstleistungen, ist ebenfalls einer der Bestandteile der Bewerbung. Mitinitiator des Modellprojektes ist die Technische Universität Dresden (TUD). Das Förderprojekt zählt zu 73 ausgewählten Modellprojekten des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen und trägt mit seinen Maßnahmen bedeutend dazu bei, Dresden auf innovative und intelligente Art und Weise weiterzuentwickeln. Das WISSENSARCHITEKTUR - Laboratory of Knowledge Architecture der TUD hat seit Beginn die wissenschaftliche Leitung des Modellprojektes inne und erarbeitete mit der Landeshauptstadt die Smart-City-Strategie für Dresden, welche im Juni 2023 im Stadtrat bestätigt wurde.
Seit 1. Juli 2023 befindet sich das MPSC in der Umsetzung. Neun experimentelle und innovative Formate für Stadtentwicklung und Bürgerbeteiligung werden bis Ende 2026 in den Pilotquartieren Johannstadt, Friedrichstadt und Dresden-Ost/Prohlis modellhaft untersucht und umgesetzt. Inhaltlich reichen die Maßnahmen von den Bereichen Umwelt, Verkehr und Energie über Sport und konkreten Bürgerbeteiligungsformaten, bis hin zur Arbeit mit offenen Daten. So soll u. a. ein energieautarkes Wohnquartier entstehen, wobei ein neues Energieversorgungs- und Sanierungskonzept zum Aufbau einer 100 Prozent emissionsfreien Wärme- und Kälteversorgung sowie zur Reduzierung der Betriebskosten realisiert wird. Die ausgewählten Modellquartiere stehen in der Projektlaufzeit stellvertretend für alle Stadtteile Dresdens. Die Strategie samt ihren Projekten soll nach der erfolgreichen Testphase in der gesamten Stadt zum Tragen kommen.