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"Dieses Gebilde ist fragil!"

Dresden. Im Rahmen der Debatte um sowjetische Denkmäler in Deutschland findet am 8. Mai ein Diskussionsformat an der temporären Kunstinstallation am Sowjetischen Ehrenmal Dresden statt.

Temporäre Kunstinstallation am Sowjetischen Ehrenmal in Dresden.

Temporäre Kunstinstallation am Sowjetischen Ehrenmal in Dresden.

Bild: Svea Duwe

Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ist in vielen Ländern eine Debatte um sowjetische Denkmäler entbrannt - und auch in Deutschland gab es Forderungen zum Abriss sowjetischer Ehrenmäler, so auch im vergangenen Sommer in Dresden. Nun veranstaltet das Kunsthaus Dresden in Zusammenarbeit mit der Dresdner Künstlerin Svea Duwe und mit dem Amt für Kultur und Denkmalschutz eine temporäre künstlerische Intervention sowie ein öffentliches Diskussionsformat am Sowjetischen Ehrenmal in Dresden.

Zum Anlass des 78. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus setzt sich das Kunstwerk wie auch die öffentliche Diskussion am Denkmal mit dem heutigen Blick auf die ambivalente Geschichte des Denkmals wie auch die ausgesprochen unterschiedlichen aktuellen Perspektiven auf den Jahrestag des 8. Mai 1945 auseinander. Hintergrund der Veranstaltung ist auch die im kommenden Jahr bevorstehende Sanierung und geplante Kontextualisierung des Denkmals.

 

Temporäre Kunstinstallation

 

Die temporäre Installation mit dem Titel "Dieses Gebilde ist fragil!" der Dresdner Künstlerin Svea Duwe, die seit 3. Mai zu sehen ist, setzt sich mit der Notwendigkeit einer Neukontextualisierung des unmittelbar nach Kriegsende 1945 durch den Dresdner Bildhauer Otto Rost geschaffenen Denkmals auseinander. Svea Duwes Kunstinstallation greift eine bereits durch den Denkmalschutz angebrachte Sicherungsspange an dem sanierungsbedürftigen Denkmal auf, und fasst diese in roter Farbe neu. Ergänzt wird diese farbige Veränderung an drei Seiten des Denkmals durch Textfelder, auf denen in roter Schrift auf weißem Grund jeweils ein Schriftzug steht: "Dieses Gebilde ist fragil!"

Am 8. Mai, ab 16, Uhr findet die Soundperformance "Leben halten" der Künstlerin Svea Duwe am Denkmal statt. Ausgangspunkt der Performance ist der Herzschlag der vier Performer, "als Signal des Lebens und als Rhythmus, der alle Lebewesen über alle Grenzen miteinander verbindet" (Svea Duwe). Die öffentliche Diskussionsveranstaltung im Anschluss widmet sich ab 16 Uhr unter anderem unter Beteiligung der Dresdner Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch, der Künstlerin Svea Duwe, des Historikers Justus Ulbricht und der Leiterin des Kunsthauses Dresden, Christiane Mennicke-Schwarz, diesen Fragen. Die Diskussion wird geleitet durch die 1982 in Leningrad / St. Petersburg geborene und auf osteuropäische Geschichte des 20. Jahrhunderts spezialisierte Historikerin Katja Makhotina. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. 


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