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Eberlein

Die Spalte: Tütendilemma

Haste schon alle Geschenke? Gibt es bei euch Gans oder Ente und machst du die selber? Wie läuft Weihnachten so bei euch ab...? Ein Thema, viele Fragen - vielleicht können wir uns mal über etwas anderes unterhalten: Über Plastetüten vielleicht, in denen in diesen Tagen alle ihre Einkäufe und Geschenke nach Hause tragen. Jährlich werden in ganz Deutschland rund 71 Plastiktüten pro Einwohner verbraucht. Angefangen von den großen, in denen man einen neuen Wintermantel oder Bergschuhe transportiert, bis hin zu den vielen kleinen, dünnen Beuteln, in die man sein Obst beim Straßenhändler geknotet bekommt. Für Sachsen bedeutet das jedes Jahr rund 288 Millionen Polyethylen-Tüten, die aus Unmengen von Erdöl, Wasser und mit viel Energie hergestellt werden. Und dann unverwüstlich sind. Denn auch wenn wir sie weiterverwenden, zum Beispiel als Mülltüte, verschwindet sie zwar in der Mülltonne, aber nicht vom Planeten. Die an sich praktischen Rascheldinger sind fast unverwüstlich und haben ein viel zu langes Leben. Sie hängen u.U. ewig in Bäumen, finden sich in Fischmägen und selbst wenn wir sie zerplatzen lassen, sind sie mit Loch immer noch da. Es kann bis zu 450 Jahre dauern, ehe sie sich zersetzt haben! Wenn wir schon nicht so vernünftig sind, ziehen sich wenigstens die EU-Experten keine Tüte über den Kopf, sondern machen sich einen: Bis 2025 soll der Tütenverbrauch von jetzt 71 auf unter 40 gedrückt werden, sonst verplastiken wir unseren ganzen Planeten. Ob das über einen Tütenpreis, eine freiwillige Selbstverpflichtung des Handels oder am besten über unser Gewissen und Verantwortungsbewusstsein geschieht, ist noch offen. So ein waschbarer Baumwollbeutel, ein Korb oder Rucksack wären doch ein geeignetes Geschenk?! Mit gebeutelten Grüßen Regine Eberlein


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