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Carola Pönisch

Arnholdbad: Ab morgen "Schöner schwitzen"

Am 14. November öffnet nach 20-monatiger Bauzeit die neue Saunalandschaft im Georg Arnhold Bad. Fünf thematische Saunen laden zu Wellness und gediegenem Schwitzen ein.

Schwitzen zwischen Alten Meistern, das geht ab heute (14.11.) in der neuen Saunalandschaft im Georg Arnhold Bad. Die neuen Themen-Saunen bilden den Abschluss der Umgestaltung zum Familienbad, die 2015 begann. Zunächst wurde 2015/16 das denkmalgeschützte Atrium komplett saniert, dann folgte von April 2016 bis August 2017 die Sanierung und teilweise Erneuerung des Hallenbades.

Fünf Saunen laden jetzt zu "Schöner schwitzen" ein

Kaffeehaus-Sauna   Die Liebe der Sachsen zum bitter-köstlichen "Scheelchen Heeßen" ist sprichwörtlich. Im 18./19. Jahrhundert   wurde Kaffee, neben Tee und Schokolade, als Teil des barocken Lebensgefühls von den Kurfürsten eingeführt.  Selbst der Spott anderer, als den Sachsen in Kriegen nachgesagt wurde, dass sie "ohne Gaffe" kampfunfähig   sind, hat diese Zuneigung nie erkalten lassen. Im Gegenteil, ohne die Sachsen wäre die Kaffeekultur in Europa heute eine andere. Nachdem in Meißen das europäische Porzellan erfunden worden war, setzte sich zunächst  am Dresdner Hof das Servieren im Geschirr durch. Das "Kaffeetrinken" am Nachmittag etablierte sich später   auch in den einfachen Wohnstuben. Als Melitta Benz 1908 in Dresden die Filtertüten erfand, vereinfachte sich  außerdem die Zubereitung. Bis heute geblieben ist der einzigartige Duft. Im "Kaffeehaus" steigt den Saunagästen   das Aroma frischer Bohnen bei rund 70 Grad Celsius in die Nase. Auf einem Tisch in der aufwendig gestalteten Kabine ist alles, was zum Genuss des braunen Goldes dazugehört, liebevoll drapiert.   Panorama-Sauna "Brühlsche Terrasse" Der "Balkon Europas", wie die Brühlsche Terrasse auch genannt wird, ist erst rund 200 Jahre für die Öffentlichkeit   zugänglich. Als bekanntestes Teilstück der Dresdner Festung hat er seinen Ursprung aber schon in der Renaissance und zählt zu den wichtigsten Bauwerken dieser Epoche. Auf ihm hat man die beste Aussicht auf  die Elbe und das Königsufer in der Neustadt. In der großzügigen Panorama-Sauna "Brühlsche Terrasse" ist es   ebenso: Durch die breite Glasfront mit der Stadt-Silhouette ist der Blick auf das helle Atrium frei. In der rollstuhlgeeigneten, edlen Aufguss-Sauna beträgt die Temperatur etwa 95 Grad Celsius.   Dampfbad "Bärenzwinger" Zur Renaissance-Festung zählte auch der Bärenzwinger. Erweitert wurden diese, sogenannten Bauwerke unter Paul Buchner, der unter anderem für das heutige Albertinum oder das Johanneum (Verkehrsmuseum) verantwortlich  ist. Im Dampfbad "Bärenzwinger" lässt sich bei rund 45 Grad Celsius wegen der 100-prozentigen Luftfeuchte   gut anschwitzen. Die Saunagänger sitzen um einen Dampfkamin auf Natursteinen.   Aroma-Sauna "Tharandter Wald" Neben der Sächsischen Schweiz und der Dresdner Heide ist der Tharandter Wald das bedeutendste Naherholungsgebiet für die Elbflorentiner. Früher kam von dort reichlich Holz und Holzkohle für die Residenzstadt. Ab dem 19. Jahrhundert wurde das Gebiet zum Vorbild für nachhaltige Forstwirtschaft. Und noch etwas macht es als Namensgeber interessant: Der bekannteste Mittelpunkt Sachsens liegt mittendrin: am Felsen Diebskammer, der im 17. und 18. Jahrhundert von mehreren Räuberhauptmännern und ihren Banden als Unterschlupf genutzt  wurde. In der Aroma-Sauna "Tharandter Wald" riecht es bei 70 Grad Celsius nicht nur nach Holz, Laub und  Nadeln. Wer in der rollstuhlgeeigneten Kabine sitzt, hat zwischen unbehandelten Baumstämmen auch das Gefühl, mitten im Wald zu schwitzen.   Heu-Sauna "Dresdner Elbwiesen" Kaum eine Großstadt in Deutschland ist so grün wie Dresden - die Elbwiesen tragen mit ihrer Breite, ihrer   ureigenen Atmosphäre, in der sich Spaziergänger besonders wohl fühlen, gehörig dazu bei. In der Heu-Sauna  "Dresdner Elbwiesen" sitzen die Besucher bei circa 60 Grad Celsius Raumtemperatur zwar nicht im Gras, dafür   aber vor einer Heu-Kulisse auf einer Holzwiese. Abkühlen und Ausruhen   Neben verschiedenen, saunatypischen Abkühlungsduschen wartet nach dem Schweißbad etwas Besonderes  zum Schockfrosten. Die Besucher legen sich Eis aus einem Brunnen direkt auf die Haut - das sorgt für ein   prickelndes Erlebnis. Wer will, kann auch in ein Tauchbecken steigen oder die Durchblutung im Kneippbecken  ankurbeln. "Runter" kommen die Gäste auf den bequemen Liegen im großen Ruheraum, wo sie auch lesen können. Wer überhaupt nicht gestört werden möchte, findet im abgedunkelten "Silencium" absolute Stille.    Relaxbecken unter freiem Himmel   Auf ihre Art gehört die Moderne ebenso zu Dresden - mit dem Georg-Arnhold-Bad als typischen Vertreter. Die   originale Idee des Architekten Paul Wolf wird beim Atrium aufgegriffen, wo das große Relaxbecken im Freien mit angenehmen 30 Grad Celsius Wassertemperatur und fünf Massageliegeplätzen inmitten der Saunalandschaft gekonnt den Abschluss zum Familienbad mit all seinen Facetten Sport, Erleben und Wohlfühlen schafft.   Öffnungszeiten Geöffnet sind Bad und Sauna täglich 10 bis 22 Uhr, freitags bis 23 und sonntags bis 21 Uhr. Das Bas bietet darüber hinaus Dienstag und Freitag Frühschwimmen im Sportbecken von 6 bis 7.30 Uhr. Eintrittspreise Zwei Stunden sanieren kosten 16 Euro, Kinder zahlen acht Euro. Für drei Stunden sind es 18 und neun Euro, eine Tageskarte kostet 20 bzw. zehn Euro. Ermäßigte Personen (80% Behinderung, Dresden-Pass, Ehrenamtspass) sparen auf den regulären Eintrittspreis jeweils einen Euro. Zehnerkarten sind ebenfalls im Angebot. Großes Plus: Wer Saunaeintritt zahlt, kann auch Hallenbad und im Sommer das Freibad nutzen.


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