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Anstieg von Einbrüchen in Einfamilienhäuser

Die Dresdner Polizei schlägt Alarm. Seit 18. Dezember wurde insgesamt schon 22 Mal in Einfamilienhäuser eingebrochen.
Foto: Archiv

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 „Das sind für diesen Zeitraum ungefähr doppelt so viele Einbrüche wie sonst“, zählt Jürgen Leistner zusammen. Die Täter brechen meist am späten Nachmittag oder in den frühen Abendstunden ein. „Oft liegen die Häuser an Straßen ohne Durchgangsverkehr. Die Einbrecher nutzen die rückwärtige Gebäudeseite. Dort ist es ruhiger und die Einstiegsstellen sind schlecht einsehbar“, sagt der Leiter des zuständigen Kommissariats. Laut Polizei haben es die Diebe insbesondere auf Schmuck, Bargeld, Münzen sowie kleinere elektronische Geräte, wie Handys oder Tablets abgesehen. Knapp die Hälfte der Einbruchsversuche scheiterten aufgrund von technischer Sicherungen an Fenstern oder Türen. In solchen Fällen ist der Schaden aber nicht geringer, denn die Eigentümer bleiben auf den Reparaturkosten sitzen. Auf ihren Raubzügen gehen die Täter nach Angaben der Kriminalbeamten gezielt vor und informieren sich vorab über die Anwesenheit der Wohnungsnutzer. „Wir gehen davon aus, dass die Täter ihre Objekte im Vorfeld ihrer Einbrüche ausbaldowern“, berichtet Leistner von den Ermittlungsarbeiten. „So haben unsere Nachforschungen ergeben, dass sie beispielsweise Sturm klingeln und dann abwarten, ob jemand zur Tür kommt.“ Allein über die Weihnachtsfeiertage waren in sechs Fällen die Hauseigentümer verreist. Unklar ist, ob es sich um einzelne Täter oder organisierte Gruppen handelt. Es gibt keine Alleinstellungsmerkmale wie etwa eine örtliche Konzentration. Die Ermittlungen zu den Einbrüchen werden zentral bei der Kripo in Dresden geführt. Unterstützung kommt von zusätzlichen Zivilfahndern. Präventiv empfiehlt die Polizei die Installation von Sicherungsvorrichtungen in Häusern und Wohnungen oder für besondere Wertgegenstände. Auch mehr Aufmerksamkeit von Nachbarn bei Abwesenheit von Bewohnern kann helfen, einen Einbruch zu verhindern. „Einbruchsgeräusche“ sollten nach aller kriminalistischen Erfahrung in der Nachbarschaft nicht unbemerkt geblieben sein“, sagt Jürgen Leistner. In erster Linie gilt jedoch, Fenster, Balkone und Terrassentüren vollständig zu verschließen, um Einbrechern erst gar keine Gelegenheit zu verschaffen. Auch dann, wenn das Haus nur kurzzeitig verlassen wird. Ein gekipptes Fenster zum Beispiel kann von Tätern in sekundenschnelle geöffnet werden. Ist jemand länger nicht zuhause, sollten Nachbarn oder Verwandte regelmäßig im Haus vorbeischauen, Briefkasten leeren sowie Rollläden, Vorhänge, Beleuchtung, Radio und Fernseher unregelmäßig betätigen. Im Verdachtsfall sollte sofort der Notruf unter 110 gewählt werden. Wer Wahrnehmungen im Zusammenhang mit Einbrüchen gemacht oder verdächtige Personen und auffällige Fahrzeuge im Umfeld der Einbrüche beobachtet hat, kann Hinweise an die Polizeidirektion Dresden unter der Rufnummer 0351 483 22 33 geben.


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