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Birgit Branczeisz

Am Nürnberger Ei steht der älteste Konsum

Dresden. Dresdens ältester Konsum hat im Laufe seines Bestehens schon so einiges erlebt.
Marktleiterin Andrea Gamradt schneidet diesmal die Geburtstagstorte.

Marktleiterin Andrea Gamradt schneidet diesmal die Geburtstagstorte.

Bild: Branczeisz

In diesem Konsum wurde mit drei Währungen bezahlt – mit der DDR-Mark, der Deutschen Mark und jetzt dem Euro. Und wer weiß, was er noch alles miterlebt. Aber schon jetzt ist der Konsum am Nürnberger Ei einer der dienstältesten überhaupt. Gegründet 1954, dem Jahr, in dem die Krim zur Ukraine kam, Vietnams Teilung beschlossen wurde und die erste Silizium-Solarzelle vorgestellt wurde. Alles lange her. Seitdem wurde hier an der Nürnberger Straße umgebaut, vergrößert und natürlich immer mit der Zeit gegangen.

Heute befindet der Konsum sich in einer quirligen Stadtlage, besucht von Studenten, Anwohnern, Einheimischen und Fremden. Konsumvorstand Roger Ulke rechnet nach: 170.000 Kunden jedes Jahr – über die Zeit macht das knapp zwölf Millionen zufriedene Kunden, die hier ein und aus gegangen sind. Welcher kleine Nahversorger kann das von sich sagen! Inzwischen sind ringsherum Größere dazugekommen. Im Konsum kauft der Kunde immer noch nicht aus der Kiste und es gibt freundliche Verkäufer, die weiterhelfen. Trotzdem haben es die kleineren Märkte schwer. Allein die Energiekosten haben sich im letzten Jahr im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht – trotz energetischer Modernisierung.

»Wir sind wie ein Seismograph der Gesellschaft«, sagt Vorstandssprecher Roger Ulke. Es wird teuer oder billigst eingekauft, hat er beobachtet – das Ausdünnen der Mitte in der Gesellschaft findet auch im Einkaufsmarkt statt. Die Kaufzurückhaltung ist ab Mitte des Monats greifbar und dann denkt sich Ulke: »Den Leuten geht‘s nicht gut«. Konsum-Gedanke erlebt Renaissance Auf der Seite der Lieferanten sieht es nicht besser aus. »Im Wochentakt gehen Unternehmen in Insolvenz. Konzerne werden gestärkt, die Großen werden größer, die Kleinen sterben weg – das ist es, was wir erleben«, so Roger Ulke.

Der Konsum stellt sich auf diese Entwicklung ein und verfolgt konsequent sein genossenschaftliches Konzept. Dass das Zukunft hat, daran glaubt er fest. Es könnte regelrecht eine Renaissance erleben. Also darf auch gefeiert werden. Und weil man das in einer Genossenschaft miteinander tut, gab es auch Rabatte für die Kunden. Am 12. Februar übrigens wieder in der Salzburger Straße 6, wenn der Konsum dort 20. Geburtstag feiert. Aus diesem Anlass profitieren alle Kunden (nicht nur Mitglieder der Genossenschaft) von zehn Prozent Einkaufsrabatt im Geburtstags-Markt.

»Für die Zukunft fokussiert sich das Markt-Team weiterhin darauf, den Wünschen der Kunden zu folgen und so den Platz als Nahversorger im Viertel nachhaltig zu behaupten«, kündigt Roger Ulke an. Neben regionalen Lebensmitteln und Produkten für den täglichen Bedarf heißt das, ein besonders großes Angebot frischer, gesunder Snacks. Wer Lust hat kann auch zum Mitglied in der Konsum-Gemeinschaft werden. Dann gibt es zum Beispiel jeden letzten Dienstag im Monat zehn Prozent Einkaufsrabatt zum Mitglieder-Einkaufstag, wenn beim Bezahlen an der Kasse die Mitglieds-Karte gezückt wird.


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