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Long Covid & Inflation - Vereine ächzen

Dresden. Die WochenKurier-Kolumne von Thomas Schmidt
Thomas Schmidt

Thomas Schmidt

Bild: Privat

Die Sportstadt Dresden ist gefordert, wenn sie sich weiter mit diesem in den letzten Jahrzehnten redlich verdienten Titel schmücken will. Die Vereine ächzen unter Inflation, Energiepreis-Erhöhung und den Nachwirkungen der Corona-Krise.

 

Im täglichen Leben ist die quasi verschwunden und raus aus den meisten Köpfen, doch eine andere Art von Long Covid zwingt so manchen in die Knie. Mitglieder wurden abtrünnig, Besucher gingen verloren und die können nur mit größter Kraftanstrengung zurückgewonnen werden, und auch an der Sponsoren-Front klaffen riesige Lücken. Welche Firma konnte ihren Mitarbeitern verklickern, dass die wegen Kurzarbeit nur 67 Prozent verdienen, ihr Arbeitgeber aber gleichzeitig ein paar Tausend Euro ins Sponsoring steckt? Genauso sieht es beim steuerfreien Inflations-Ausgleich aus. Bis zu 3.000 Euro kann der Betrieb an jeden seiner Angestellten zahlen - wenn er sich das leisten kann. Die meisten können das nicht und wollen deshalb in diesem Jahr mit Sport-Sponsoring aussetzen. »2024 gerne wieder«, heißt es da in Schreiben an die Sportvereine. Und die antworten: »Vielen Dank - wenn es uns da noch gibt.«

Dabei geht es nicht nur um die vielen TSVs und SGs mit ihren Tausenden Mitgliedern. Auch große Namen funken SOS. Zum Beispiel der vielmalige Deutsche Damen-Volleyball-Meister Dresdner SC. Die Finanz-Lücke soll inzwischen im sechsstelligen Euro-Bereich liegen. Da ist die Landeshauptstadt gefordert, die sich jahrelang mit den DSC-Schmetterlingen schmücken konnte. Sollten die jetzt in die Insolvenz flattern, wäre das auch kein gutes Signal fürs Image der Sportstadt Dresden.


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