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Carola Pönisch

Skalp kehrt zu Michigan-Indianern zurück

Die Karl-May-Sitftung Radebeul übergab am 12. April "menschliche Überreste eines amerikanischen Ureinwohners" an Ken Toko, Generalkonsul der Vereinigten Staaten von Amerika in Leipzig. Gemeint ist ein Skalp, um dessen Rückgabe seit 2014 gestritten wurde.
Karl May Museum in Radebeul Foto: Schramm

Karl May Museum in Radebeul Foto: Schramm

"Wir begrüßen die Entscheidung des Kuratoriums der Karl-May-Stiftung, der Rückführung eines Gegenstandes zuzustimmen, der dem Sault Ste. Marie Tribe of Chippewa Indians heilig ist. Dies ist ein wichtiger Schritt für das Karl-May-Museum in Radebeul", betonte Ken Toko, US-Generalkonsul für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Im Interesse der Völkerverständigung Seit über sechs Jahren fordern Indianer aus Michigan die Herausgabe eines Skalps, der vor über 100 Jahren von Patty Frank, Gründer des Karl-May-Museums, erworben wurde und seinen Weg ins Karl-May-Museum (früher "Indianermuseum") fand. Der Skalp, menschliche Kopfhaut mit Haaren, soll einst einem Häuptling gehört haben und von einem anderen Dakota-Häuptling erbeutet worden sein. Rauhe Zeiten, rauhe Sitten im wilden Westen. Seit 2014 wurden im Karl May Museum umfangreiche Untersuchungen zur Herkunft des Skalps durchgeführt und dabei keinerlei Hinweis auf einen Unrechtstatbestand oder eine koloniale Herkunft bestätigt.Trotzdem hat sich die Stiftung des Museums zur Rückgabe entschlossen -  "im Interesse der Völkerverständigung und im guten Miteinander mit den Native Americans aus freien Stücken", wie Dr. Volkmar Kunze, Vorsitzender des Vorstandes der Karl-May-Stiftung Radebeul, betont. Die Sächsische Staatsregierung habe die einvernehmliche Lösung im Geiste von Humanität und des Respekts gegenüber anderen Kulturen immer mitgetragen und unterstützt. Die »Ethischen Richtlinien für Museen« des Internationalen Museumsrats sowie die Empfehlungen des Deutschen Museumsbundes zum Umgang mit menschlichen Überresten und zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten geben dafür eine Richtschnur", so Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch.


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