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Carola Pönisch

"Unsere" Dampfschiffflotte unterm Hammer? Niemals

Nach erneutem Minus in der Jahresbilanz: Sächsische Dampfschiffahrt GmbH erwägt Verkauf von Schiffen, meint dabei aber nicht die historischen Dampfer.
Foto: SDS

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Als die Meldung gestern erst in der Sächsischen Zeitung stand und später dann im Radio die Runde macht, war die Empörung vieler Dresdner groß: Die Sächsische Dampfschiffahrt GmbH, an der auch der Freistaat als Gesellschafter beteiligt ist, könnte sich einen Verkauf von Schiffen vorstellen und prüft alle Optionen. Hintergrund ist die wirtschaftliche Lage, die dem Unternehmen nach dem langen trockenen Sommer 2015 wieder ein dickes Minus in der Jahresbilanz einbrachte. Rund 160.000 Fahrgäste weniger seien im Vergleich zu 2014 mit den Schiffen der berühmten Dresdner Flotte gefahren. Nach dem Aufschrei, der durch die sozialen Netzwerke ging, steuert Geschäftsführerin Karin Hildebrand heute dagegen: "Es ist richtig, dass bereits seit 2013 (Anm. d. Redaktion: In jenem Jahr gab es rund 1,2 Millionen Minus)  in alle Richtungen Optimierungs- und Anpassungsprozesse angeschoben werden. So werden, im Speziellen auch nach der letzten Saison, die wertschöpfenden Prozesse im Unternehmen auf den Prüfstand gestellt. In diesem Kontext erfolgt ebenso eine permanente Überprüfung des gesamten Portfolios. Der Verkauf eines der historischen Dampfer stand nicht zur Debatte; die Überlegung, sich von einem der Typ III Schiffe zu trennen, indes besteht schon seit geraumer Zeit", heißt es in einer heute verbreiteten Pressemeldung. Mit "Typ III-Schiffen" sind die kleinen Motorschiffe gemeint. "Sie wissen, dass mein ganzes Herz an unseren historischen Raddampfern hängt. Meine Mitarbeiter und ich werden alles zum Erhalt der weltgrößten und ältesten Raddampferflotte in Sachsen tun", so Karin Hildebrand. Die vielen kritischen Stimmen zeigten in eindrucksvoller Weise die starke Verbundenheit  der Dresdner zur Sächsischen Dampfschiffahrt. "Wenn sich diese Verbundenheit auch in den Fahrgastzahlen 2016 niederschlägt und wir genauso viele, wenn nicht mehr Passagiere als 2014 auf unseren Schiffen begrüßen dürfen, dann können wir optimistisch in die Zukunft blicken." Auf gutem Weg Mit den angemieteten Flächen der Werft Laubegast, wie der Schlosserei, der Zimmerei, sowie der Slipanlage, konnten die Revisionen und Reparaturen der Dampfer überwiegend in Eigenregie geleistet werden. Ebenso wurden bereits vereinzelte Fremdaufträge angenommen. "An der Rekrutierung weiterer Aufträge arbeiten wir derzeit intensiv." Außerdem wurde die  Cateringfirma ElbeZeit mit dem Ziel gegründet, als zweites Standbein Geld zu erwirtschaften. So sei die ElbeZeit bereits am Flughafen, auf Schloss Albrechtsberg und im Verkehrsmuseum als Caterer aktiv. Was meinen Sie zum Thema Schiffsverkauf? Soll sich die Sächsische Dampfschiffahrt GmbH von Schiffen trennen? Würden Sie in diesem Jahr "aus Solidarität" Dampfer fahren? Schreiben Sie uns Ihre Meinung.


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