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Carola Pönisch

Schwerer Start für Faultierbaby Lele

Am 11. September wurden im Dresdner Zoo Faultier-Zwillinge geboren. Ein Tier starb nach der Geburt, eins überlebte - allerdings stand lange auf der Kippe, ob die kleine Lele durchkommt. Das kleine Faultier wird per Hand aufgezogen.

 Zwillingsgeburten sind bei Faultieren eigentlich nicht vorgesehen, da das Geburtsgewicht bei zwei Jungtieren relativ gering ist und der Platz auf der Mutter sowie die Milchmenge eigentlich nur für ein Jungtier ausreichend sind. Insofern wussten die Tierpfleger im Zoo Dresden, dass ihnen mit Marlies' Doppelschwangerschaft ein hohes Risiko,  viel Arbeit und möglicherweise eine Handaufzucht ins Gehege stehen würde. Die Geburt selbst fand am 11. September in der Nacht statt. Als die Pfleger morgens zu Faultiermama Marlies ins Gehege kamen, lag eins der Babys  auf ihrem Bauch, das anderer am Boden. Es wurde zwar sofort in Obhut genommen und versorgt, doch es verstarb noch am gleichen Tag. Doch auch für das andere Neugeborene sah es nicht gut aus, denn bei Marlies wurde kein Milchfluss beobachtet. Also entschieden sich die Pfleger sofort für eine Handaufzucht. Baby Lele wird per Hand großgezogen Für diese sehr aufwändige 24-Stunden-Aufgabe erklärte sich  Tierpflegerin Nicole Brzoska bereit, die bereits Erfahrungen mit Handaufzuchten anderer Tiere hat. Mit einem Geburtsgewicht von 280 Gramm (Normal 400 bis 430gr) und ohne die wichtige erste Vormilch der Mutter waren die Startbedingungen für die kleine Lele nicht optimal. Sie trank nicht und wurde durch die Dehydration und eine Infektion immer schwächer und krank. Die sofortige ärztliche Behandlung mit Infusionen und Antibiotika sowie die Rund-um-die-Uhr-Pflege von Ersatzmama Nicole brachten nach langen Tagen des Bangens und Hoffens glücklicherweise den Umbruch. Inzwischen geht es Lele gut. Sie ist gesund, trinkt gut und nimmt zu. Mit einem aktuellen Gewicht von 355 Gramm ist sie zwar noch zart, aber auf einem sehr guten Weg.Sieben Mal am Tag gibt's Ziegenmilch und zusätzlich  kleine Häppchen von gedünsteten Süßkartoffeln Möhre oder Zucchini. "Letztere mag Lele besonders gern", sagt Nicole Brzoska. Da die Rund-um-die-Uhr-Versorgung des Faultier-Nachwuchses natürlich über die normale Arbeitszeit im Zoo hinausgeht, nimmt die Terpflegerin zum Feierabend oder an ihren  freien Tagen Lele mit nach Hause.


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