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Carola Pönisch

AIS-Tonne: Digitalisierung der Schifffahrt

Die  neue rote, etwas schlankere Fahrwassertonne, die seit 8. April im Bereich der Marienbrücke auf der Elbe schwimmt, unterscheidet sich auf den ersten Blick kaum von bekannten Schifffahrttonnen Doch die Tonne mit einem sogenannten AIS-Transponder (Automatisches Schiffsidentifikationssystem) ist eine kleine Revolution, denn sie ist die erste ihrer Art auf einer deutschen Binnenwasserstraße. Mit ihrer Hilfe werden digitale  Hinweise und Signale bei der Navigation der Schiffe getestet. AIS dient dem Austausch von Navigations- und Schiffsdaten in einem international standardisierten Funksystem. Ziel des Projektes der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) ist es, die Sicherheit und Leichtigkeit auf den Wasserstraßen noch weiter zu erhöhen. »Mit der neuen AIS-Tonne beginnt jetzt die Digitalisierung von Schifffahrtszeichen auf der internationalen Wasserstraße Elbe«, sagt Tjark Hildebrandt, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Elbe. Besonders vor und in Dresden gibt es für die Schifffahrt schwierige Passagen. Hier fließt das Wasser in mehreren Bögen mit hoher Geschwindigkeit durch die sehr dicht stehenden Bogenbrücken. Deshalb sind neben den Hinweis- und Schifffahrtszeichen an Ufern, Brücken und im Fluss digitale Hinweise und Signale für die Navigation der Binnenschiffe immer wichtiger geworden. Mit Hilfe der AIS-Signale der neuen Fahrwassertonne kann ab sofort die Position der Tonne, z.B. Lage und Höhe, permanent überwacht werden. Außerdem wird ein weiteres Signal der Tonne ausgewertet, mit dem die Durchfahrtshöhe unter der Marienbrücke gemessen und überwacht wird. Die Tonne soll voraussichtlich bis Ende 2022 in dem Bereich der Elbe an der Marienbrücke verbleiben. Bis dahin erfolgt eine Auswertung der Daten und das Abfragen von Erfahrungsberichten von beteiligten Schiffen. Weitere AIS-Tonnen werden im Verlauf der Elbe bei Magdeburg und Lauenburg eingesetzt.


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