Unikate für die Füße
»Nur 3,5 Prozent der Deutschen haben einen Normalfuß. Also einen Fuß, der so ist, wie er sein sollte«, sagt Frank Starke von der gleichnamigen Orthopädieschuhtechnik in Freital. Dementsprechend voll sind seine Auftragsbücher. Der Chef hat sich diesen Montagmorgen trotzdem Zeit genommen für ein paar Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klasse. Es ist schließlich Woche der offenen Unternehmen. Doch warum geht man da ausgerechnet zum Orthopädieschuhmacher? »Ich möchte später nicht nur vor dem Rechner sitzen, sondern handwerklich arbeiten«, sagt Laura aus der Oberschule Klingenberg. Die Neuntklässlerin ist alsbald Probandin, darf ihren Fuß auf einem Scanner vermessen lassen. Das ist so ziemlich das erste, wenn man einen Maßschuh haben will. »Zwei unterschiedliche Füße, aber zwei Schuhe, die sich möglichst nicht unterscheiden«, umschreibt Frank Starke die Herausforderung vor der ein Orthopädieschuhmacher jedes Mal steht. Viele seiner Patienten wünschen sich zudem Schuhe, die aussehen, als wären sie aus dem Laden. »Alles, was unser Haus verlässt, sind jedoch Unikate«, erzählt Starke. Anhand der individuellen Maße wird wenig später ein Leisten hergestellt, eine hölzernes Abbild des Fußes. Es geht weiter in die Schaftwerkstatt. »Aus einem Katalog suchen sich die Patienten ihr Schuhmodel und die Farbe aus«, erzählt Starke. Spielraum für Kreativität gibt es genügend. »Schaftmacher war früher ein richtiger Ausbildungsberuf, denn es ist viel Erfahrung, Geschick und Vorstellungsvermögen gefragt«, sagt der Firmenchef. Die Bettung, die Sohle und das Verkleben sind weitere Produktionsschritte auf dem Weg zum Spezialschuh. Überhaupt kommt der Orthopädieschuhmacher erstaunlich gut ohne Computertechnik klar. »Ein Grund, warum die Ausbildung auch dreieinhalb Jahre dauert«, meint Starke. Am Ende steckt etwa eine Woche Arbeit in einem Paar Maßschuhe. Kostenpunkt: 1.000 Euro im Schnitt. Laura könnte sich gut vorstellen, einmal in diesem Beruf zu arbeiten. Sie gehört zu den mehr als 800 jungen Menschen aus dem Landkreis, die sich angemeldet haben für "Schau rein - Die Woche der offenen Unterenehmen".

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