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Ulrich Nelles/ck

Ukraine: Hilfe für Betroffene

Freital. Verschiedene Initiativen kümmern sich in Freital um die Unterbringung von Schutzsuchenden und das Wohlergehen ihrer Kinder.
Karin Rauschenbach vom Vorstand der Freitaler Tafel mit einer ukrainischen Familie.

Karin Rauschenbach vom Vorstand der Freitaler Tafel mit einer ukrainischen Familie.

Bild: U. Nelles

Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind in der Region seit Wochen deutlich zu spüren. Unter den ankommenden Geflüchteten sind vor allem Frauen und Kinder, wodurch der Bedarf an Plätzen für ihre Unterbringung steigt. Der Landkreis und die Stadt Freital stehen somit vor besonderen Herausforderungen.
 

Infoabend zum Thema Unterbringung

 
Auf Initiative von Oberbürgermeister Uwe Rumberg und in Kooperation mit dem Landratsamt fand am 24. März im Stadtkulturhaus ein Informationsabend zum Thema Unterbringung von Schutzsuchenden statt. Gemeinsam konnten Rahmenbedingungen geklärt und Bedenken ausgeräumt werden. Interessierten wurden Wege aufgezeigt, wie sie Wohnraum für Geflüchtete bereitstellen können. Neben dem Oberbürgermeister waren der Leiter der Ausländerbehörde des Landkreises, Tilo Georgi, und die Kommunale Integrations-Koordinatorin Grit Bormann dabei. Wer bereits Vertriebene aufgenommen und Fragen zum weiteren Vorgehen hatte, konnte sie an diesem Abend loswerden.
 
Oberbürgermeister Uwe Rumberg bedankte sich bei allen, die sich solidarisch mit den ukrainischen Vertriebenen gezeigt haben, Sachspenden abgegeben und Unterkünfte angeboten haben. Einige der Geflüchteten konnten privat Aufnahme finden. So hatte Frank Gliemann vom Hotel »Zur Linde« einige Zimmer zur Verfügung gestellt und für Verpflegung gesorgt. OB Rumberg hat dem Landratsamt signalisiert, im Bedarfsfall Wohnungsangebote zu prüfen und bereitzustellen.
Wer weiterhin Möglichkeiten zur Unterbringung von Geflüchteten besitzt, kann diese über die Mail-Adresse unterbringung@landratsamt-pirna.de melden.
Darüber hinaus steht auf der Seite www.landratsamt-pirna.de/ukraine-hilfe.html ein Onlineformular zur Verfügung.
 

Hilfsangebote von Freitaler Initiativen

 
Schon jetzt sind in Freital mehrere Initiativen aktiv geworden. So im Fall der Freitaler Tafel, die bereits zweimal einen LKW mit gespendeten Lebensmitteln und Wasserkästen beladen in die Ukraine schicken konnte. Auf dem Rückweg brachten die Fahrer Geflüchtete mit – vor allem Frauen und Kinder. Vorstandsvorsitzende Karin Rauschenbach bedankte sich bei den Sponsoren, die das ermöglicht haben, und meistert mit ihrem Team bereits die nächsten Hilfsangebote. »So können wir ab dieser Woche in unserer Außenstelle am Markt 3 ukrainische Kinder mit ihren Müttern betreuen. Unter der Anleitung von Ehrenamtlichen können sie in dem kleinen Ladengeschäft spielen, malen und gemeinsam kochen. Erste Kenntnisse der deutschen Sprache werden ebenfalls vermittelt«, umschreibt Karin Rauschenbach ihr Angebot. Jeweils montags, mittwochs und freitags von 10 bis 13 Uhr halten sie und ihre Helfer die Türen des Vereins geöffnet. »Unser Beitrag soll ein Stück helfen, das Trauma von Krieg und Flucht etwas zu verarbeiten«, so die Tafel-Gründerin weiter.
 
Wer die Arbeit der Tafel mit einer Spende unterstützen möchte, hier die Daten:
* Konto DE07 8505 0300 0221 0810 20 bei der Ostsächsischen Sparkasse.
 
Weitere Freitaler Unterstützer sind der Verein »Zusammenleben«, der einst für Einwanderer aus Osteuropa gegründet wurde. In seinem Haus an der Dresdner Straße 162 nimmt er Geld- und Sachspenden entgegen. Darüber hinaus erfasst Grit Bormann, Koordinatorin für kommunale Integration, die Hilfsangebote von Ehrenamtlichen unter der Telefonnummer 0351/6469734. Absichten, denen zufolge Menschen russischer Herkunft angefeindet oder diskriminiert wurden, verurteilte OB Rumberg. Der Konflikt in der Ukraine dürfe nicht in Wut gegenüber Mitmenschen ausarten. Er setze weiterhin auf ein friedliches Miteinander in der Weißeritzstadt.
 


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