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Muss jede Baulücke geschlossen werden?

Pro oder Contra Spielplatz am Markt – Bürgerumfrage läuft noch bis 18. Oktober
Es ist eine grüne Oase - der Spielplatz vor dem Binationalen Internat an der Schloßstraße.                                       Foto: Fiedler

Es ist eine grüne Oase - der Spielplatz vor dem Binationalen Internat an der Schloßstraße. Foto: Fiedler

Mittlerweile schlagen die Wogen hoch, was die Baulücke am Marktplatz, direkt vor dem Giebel des Binationalen Internates in Pirna betrifft. Für diese seltene Baulücke im sonst geschlossenen Grundriss des Quartiers wird eine Lösung gesucht. Direkt an der südöstlichen Ecke des Marktplatzes zwischen Schloßstraße und der einmündenden Frohngasse befand sich bis zum Abbruch 1989 ein gotisches Stadthaus mit Krüppelwalmdach und Ziergiebel zur Frohngasse gerichtet. Heute wird das Grundstück von einem kleinen Spielplatz eingenommen. Außerdem kam nach Abbruch der Ziergiebel des Nachbarhauses, heute das Binationale Internat, zum Vorschein. Um an diesem sensiblen Standort eine „nachhaltige Entscheidung treffen zu können", beauftragte der Stadtrat die Verwaltung, eine Bürgerumfrage durchzuführen. Und die läuft bis 18. Oktober – Pro oder Contra Lückenbebauung. „Als SPD-Koordinator der AG Euroregion Elbe-Labe beobachte ich in Tschechien, insbesondere in der Partnerstadt Decin, wie man mit sogenannten Baulücken wo sich Spielplätze befinden, umgeht. Mir ist kein Fall in Decin bekannt, bei dem eine grüne Oase mit Kinderspielplatz beseitigt wurde", führt Klaus Fiedler an. Er habe Respekt vor den Stadtarchitekten, die gern den alten Zustand in Pirna auf der Schlossstraße wieder herstellen möchten – aber nicht um jeden Preis! Der Preis wäre, dass mitten in der Innenstadt eine grüne Oase der Erholung, kombiniert mit einem Kinderspielplatz verschwindet und die wunderbare Giebelansicht des biligualen Gymnasiums, worauf wir Pirnaer stolz sein könnten, nicht mehr erkennbar sein würde. „Dieser Ort wird von Familien/Kindern und Touristen gut frequentiert, die sich eine Ruhepause inmitten der Stadt gönnen. Allerdings eine Aufwertung des Platzes insbesondere für Touristen wäre notwendig. So könnten Tafeln agebracht werden, die an den Sandsteinabbau in Pirna, der in die Residenzstadt Dresden per Schiff verschickt wurde erinnern", schlägt Klaus Fiedler vor. Der Standort freilich sei lukrativ, sprich es geht ums Geld. Dabei soll und will Pirna doch kinderfreundlich sein. „Wenn wir das wirklich wollen, dann sollten die vorhandenen Möglichkeiten erhalten bleiben. Das Problem erkannten auch die Stadträte und haben für eine Bürgerbefragung gestimmt", so Fiedler. Die Abstimmungszettel befinden sich im Foyer des Rathauses. „Nutzen Sie Ihr Bürgerrecht und beteiligen Sie sich an der Abstimmung."  Und an die Stadträte appelliert Klaus Fiedler: „Schauen Sie über den Tellerand wenn die Vorlage im Stadtrat behandelt wird und zur Abstimmung kommt. Die Kinder sind unser höchstes Gut, unsere Zukunft und nicht ein Haus!" (fi/caw)


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