

Rund 30 ehrenamtliche Fledermauskundler waren kürzlich zum vierten Fledermaus-Camp in der Nationalparkregion aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und erstmals sogar aus Tschechien angereist. Für Fledermausfreunde bot sich hier die seltene Gelegenheit, die Tiere aus der Nähe zu sehen, etwas zur Bestimmung sowie den Lebensraumansprüchen der Arten zu erfahren und nicht zuletzt den Experten über die Schulter zu schauen.
»In zwei Nächten wurden am Kuhstall und im Elbtal Fledermäuse kurzzeitig gefangen. Dabei kommen haarfeine, meterhoch aufgespannte Netze zum Einsatz, die durch die Tiere trotz deren Echoortung kaum wahrgenommen werden«, erklärt Ronny Goldberg, Referent Arten- und Biotopschutz der Nationalparkverwaltung. »Einige der untersuchten Tiere waren beringt. Aus solchen Wiederfunden lassen sich wertvolle Aussagen zu Alter, Quartiersnutzung und Wanderungsverhalten ableiten. Durch den ehrenamtlichen Einsatz aller Teilnehmenden bekommen wir wertvolle Informationen zum Vorkommen der Fledermausarten in unserem Gebiet. Wir sind für das Engagement sehr dankbar.«
Insgesamt wurden mehrere Hundert Tiere gefangen und bestimmt. Dabei konnten im Nationalpark neun verschiedene Arten nachgewiesen werden. Neben häufigeren Arten wie Zwergfledermaus, Großer Abendsegler und Wasserfledermaus wurden auch seltenere wie Mopsfledermaus und Kleine Hufeisennase dokumentiert. In den vergangenen Jahren gelangen im Rahmen der Fledermaus-Camps auch Erstnachweise sehr seltener Arten für die Sächsische Schweiz. Dazu gehören die Nymphenfledermaus – eine Fledermausart sehr naturnaher Wälder – und die Teichfledermaus – eine der seltensten Fledermausarten Sachsens.