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Alles neu macht der April

Märzenbecher haben sich in diesem Jahr bis zu zwei Wochen verspätet
Chiara (12) und ihre Mutter Katrin (38) aus Sohland haben am Weg ins Polenztal nahe der Pension und Restaurant Bockmühle in Cunnersdorf die zauberhaften Frühjahrsblüher entdeckt. Foto: D. Förster

Chiara (12) und ihre Mutter Katrin (38) aus Sohland haben am Weg ins Polenztal nahe der Pension und Restaurant Bockmühle in Cunnersdorf die zauberhaften Frühjahrsblüher entdeckt. Foto: D. Förster

Was für ein Naturspektakel! Wenn auch verspätet und noch nicht an allen Orten – in der Sächsischen Schweiz blühen die Märzenbecher. So hat das Naturspektakel bereits an der Pension und an dem Restaurant „Bockmühle“ im Hohnsteiner Ortsteil Cunnersdorf, am dortigen Eingang ins Polenztal sowie in den über dem Tal liegenden Ortschaften wie ringsum Heeselicht begonnen. Üppige Märzenbecher-Teppiche sind in Langenwolmsdorf / Oberdorf (Richtung Kunsthandwerkerhaus) gewachsen. Auf den feuchten Naturwiesen im wildromantischen Polenztal selbst zeigen sich die Frühjahrsblüher derzeit nur in ausgesprochen sonnigen Regionen. Dort stehen sie büschelweise in voller Blüte. An schattigen Stellen zögern sie noch etwas, werden aber im Laufe der Woche nach Ostern sich durch das Erdreich kämpfen. Das angekündigte frühlingshafte Wetter wird ihnen den nötigen Schub geben. Mit der Märzenbecherblüte erwacht der Frühling in der Sächsischen Schweiz. Mehrere Märzenbecher- Rundwanderwege sind ausgeschildert. Bereits zu Ostern strömten hunderte Ausflügler und Wanderer zu den Märzenbechern und zu den Wiesen in den oberen Ortslagen Cunnersdorf, Ehrenberg und Hohnstein  und ins Polenztal, um nach den Stars des Frühlings Ausschau zu halten. Längst noch nicht überall haben die Frühlings-Knotenblumen (Leucojum vernum), auch Märzenbecher, Märzbecher, Märzglöckchen oder Großes Schneeglöckchen genannt, ihre Blüten entwickelt. Aus einigen kleinen Nestern in der Sonne wachsen innerhalb von wenigen Tagen ganze Wiesenflächen nach. Die späte Kälte im März hat die Blüte für etwa zwei Wochen nach hinten gen April verschoben. Die Wanderwege sind problemlos begehbar. Durch das anhaltend feuchte Wetter gibt sind einige Stellen noch nass und sehr schlammig. Insider empfehlen Matsch residentes Schuhwerk zu tragen.  Mehrere Parkplätze wurden hergerichtet, so unter anderem der große Parkplatz zum Einstieg auf den Märzenbecherrundweg in Heeselicht oder der an der Polenztalstraße. Rings um das Polenztal - an der Nordgrenze ihres natürlichen Verbreitungsgebietes in Mitteleuropa - wächst auf rund 130.000 Quadratmetern Sachsens größtes Vorkommen an wilden Märzenbechern. Die Märzenbecherwiesen sind ein streng geschütztes Naturdenkmal, das vom Landesverein Sächsischer Heimatschutz gepflegt und erhalten wird. Deren Fachleute bitten um Rücksichtnahme, da die Vorkommen in den vergangenen Jahren immer mehr abgenommen haben. Wanderer sollen unbedingt auf den ausgewiesenen Wegen bleiben und die Wiesen möglichst nicht betreten, um die unter Naturschutz stehenden Frühblüher nicht zu zertrampeln. Es ist strengstens verboten, Pflanzen abzumachen oder auszugraben. (df) Aktuelle Informationen zum Besuch des Naturschauspiels gibt es im Internet unter www.hohnstein.de und im Märzenbecher-Tagebuch der Touristinformation Stolpen: http://maerzenbechertagebuch.blogspot.de.


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