Roberto Rink

Pirnas Schulen digital fit gemacht

Pirna. Der Bund fördert über den »DigitalPakt Schule« die digitale Bildungsinfrastruktur in Pirna mit zwei Millionen Euro.
Kristian Raum (re.), Schuldirektor des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Pirna und Bürgermeister Markus Dreßler bei der Vorführung des interaktiven Displays im Biologie-Kabinett des Gymnasiums.

Kristian Raum (re.), Schuldirektor des Friedrich-Schiller-Gymnasiums Pirna und Bürgermeister Markus Dreßler bei der Vorführung des interaktiven Displays im Biologie-Kabinett des Gymnasiums.

Bild: R. Rink

Das Biologie-Kabinett des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Pirna hat sich heute in einen smarten und digitalisierten Raum des Lernens verwandelt. Herzstück ist ein »ViewSonic 86 Zoll« interaktives Display, auf dem ein moderner Unterricht angeboten werden kann. So kann unter anderem Unterrichtsmaterial über eine Dokumentenkamera auf den Bildschirm übertragen werden. Über Datendosen und einen Access Point können digitale Endgeräte angeschlossen werden.

Neben diesen technischen Errungenschaften wird aber parallel auch weiterhin auf die gute alte Tafel gesetzt. »Die alte Kreidetafel ist gut und das neue interaktive Display ist gut. Aber die Entscheidung für eine Mischung aus beiden ist sehr gut«, sagt Dr. Kristian Raum, Schulleiter des Friedrich-Schiller-Gymnasiums. Diese Ausstattung verfügt nahezu jeder Raum des Pirnaer Gymnasiums. »Dieser Quantensprung in überschaubarer Zeit bietet uns viele Möglichkeiten«, ergänzt der Schulleiter. So konnte beispielsweise im Französisch-Unterricht eine Videokonferenz mit der Partnerschule durchgeführt werden. Besonders während der Corona-Zeit sind die Defizite der zu langsam ausgeführten Digitalisierung der Schulen zutage getreten. Distanzunterricht wurde dadurch zu einer wahren Herausforderung, welche man nach heutigem Stand besser in Griff bekommen würde.

DigitalPakt Schule

Ermöglicht wurde dieser »Quantensprung« der Digitalisierung an Schulen durch den »DigitalPakt Schule«, einer 2019 gestarteten Initiative der Bundesregierung zur Förderung der Digitalisierung an Schulen. Über dieses Programm werden den Kommunen finanzielle Mittel für notwendige Investitionen zur Verfügung gestellt. Über den Freistaat ist die Stadt Pirna mit rund zwei Millionen Euro ausgestattet worden und hat bis zum 31. Dezember 2024 gemeinsam mit den Schulen ein Maßnahmenkonzept erarbeitet. Für die sich auf 2,5 Millionen Euro belaufenden Maßnahmen hat Pirna rund eine halbe Millionen Euro aus Eigenmitteln aufgebracht.

Der Fokus der Fördermaßnahme lag dabei in der Schaffung der technischen Basisvoraussetzungen in den einzelnen Schulen. Dabei ist eine strukturierte Verkabelung von über 200 Räumen in den Schulen Johann-Gottfried-Herder-Gymnasium, Friedrich-Schiller-Gymnasium, der Oberschule »Johann Wolfgang von Goethe« sowie der Grundschulen Graupa und »Gotthold Ephraim Lessing« durchgeführt worden. Als nächstes werden noch die Grundschule Neundorf und Sonnenstein verkabelt. Zudem ist ein bedarfsgerechtes, gemanagtes WLAN in den pädagogischen Räumen eingerichtet worden. Im Rahmen des »DigitalPakts« konnten zudem insgesamt 290 PCs, 37 Tablets, 79 Notebooks und 194 Displays für den zukunftsfähigen Schulunterricht in Pirna angeschafft werden.

Strukturiertes Servicemanagement

Durch die steigende Anzahl an technischen Geräten in den Schulen ist die Einführung eines strukturierten Servicemanagements notwendig geworden. Die Stadtverwaltung nahm dafür an dem Pilotprojekt »Einführung eines Service-Management-Systems für Schulen« des Zweckverbands Kommunale Informationsverarbeitung Sachsen teil und verstärkte sich personell. Seit März 2024 ist ein Self-Service-Portal in den Oberschulen eingeführt worden.

Für die Ersatzbeschaffung an digitalen Geräten hat die Stadt in ihrem Haushaltsvolumen 2025 bis 2030 rund 1,6 Millionen Euro vorgesehen. Damit die neuen digitalen Standards in den Schulgebäuden auch ankommen, ist der Anschluss der Häuser an das Glasfasernetz unabdingbar. Doch es sind immer noch nicht alle Schulen an das Netz angeschlossen.


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