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„Es gibt immer einen Weg. Man muss nur Geduld haben“

Nach 40 Jahren im Schuldienst ist für Regine Pursian nun Schluss. Die Schulleiterin des Emil-Fischer-Gymnasiums in Schwarzheide wurde jetzt feierlich verabschiedet.

Ihre Kollegin und stellvertretende Schulleiterin Karla Boese würdigte sie als Alleskönner mit Managerqualitäten. „Seit 1976 war sie im Schuldienst aktiv, hat um schulpolitische Klippen sicher manövriert, sich tausende Schülernamen gemerkt und 10000 Zeugnisse geschrieben“, erzählt Karla Boese. Im Schuljahr 2009/2010 übernahm Regine Pursian die Schulleitung des Emil-Fischer-Gymnasiums und gestaltete die Entstehung des SeeCampus Niederlausitz mit. „Gemeinsam erlebte sie mit uns den Umzug in den modernen Bau in nur einer Ferienwoche, begeisterte Kollegen für die moderne Technik und machte sie damit vertraut“, erinnert sich Karla Boese. Termine, Gespräche, Beratung und Unterricht, dass sei der tägliche Tagesablauf von Regine Pursian gewesen. „Ihre Tür stand dabei immer offen. Sie hat geholfen und versucht, für alle Sorgen auch Lösungen zu finden“, sagt die Vize-Chefin der Schule. Wie Regine Pursian sagt, sind die Jahre schnell verflogen: „Es war eine schöne Zeit. Was bleibt sind viele Erlebnisse, lustige wie auch nachdenkliche Geschichten.“ Sie erinnert sich etwa an ein besonderes Telefonat mit einem Schüler. Dieser antwortete ihr auf die Frage, mit wem sie denn spreche: „Na mit meinem Vater.“ Vermissen werde sie die Gespräche mit den Kollegen, den Schülern und den Eltern. „Und das freundliche ‘Hallo Frau Purisan’. Das war schön“, sagt sie und lächelt. „Nicht vermissen werde ich allerdings das Weck­erklingeln um 5.15 Uhr.“ Wie sie sagt, wurde sie 2009 mit offenen Armen aufgenommen: „Sie waren alle Partner für mich und haben die Schulleitung unterstützt. Sie haben das umgesetzt, was ich mir habe einfallen lassen. Bitte setzen sie alle auch weiterhin ihre Ideen um. Es gibt immer einen Weg. Man muss nur Geduld haben.“ Wie die scheidende Schulleiterin sagt, hatte sie viele gute Partner. Nicht nur die Städte Lauchhammer und Schwarzheide, sondern auch in der Wirtschaft, im Vereinsleben, bei den Eltern, im Schulamt und beim Schulträger. Mit diesem habe sie bereits im Jahr 2002 erste Ideen für den SeeCampus entwickelt, verrät sie. „Hier am SeeCampus wächst zusammen, was zusammen gehört“, sagt Jana Weißer, Leiterin für die Abteilung des Oberstufenzentrum im SeeCampus. „Regine Pursian hat dabei mitgewirkt - mit Schwung und Elan.“ Bei künftigen Fragen werde sie Regine Pursian vielleicht als Telefonjoker anrufen. Wie Detlef Schwede vom Schulamt berichtet, hatte er sieben Jahre mit Regine Pursian zu tun. „Es war nicht immer einfach. Sie hatte auch einen Hang zum Brummen, aber wir sind immer übereingekommen“, erzählt Schwede. Wie er sagt, hätte er zur Verabschiedung gern einen Nachfolger vorgestellt: „Doch das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen. Die Aufgabe des Schulleiters wird jetzt vorübergehend Steffen Exler übernehmen. Regine Pursian wird ihm noch acht Wochen zur Seite stehen.“ Oberspreewald-Lausitz-Landrat Siegurd Heinze dankte Regine Pursian für ihre Arbeit: „Ihre Handschrift der vergangenen Jahre ist eindeutig erkennbar.“ (sts)


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