Peter Aswendt

Citykurs-Teststrecke eröffnet

Klettwitz. Neue Testmöglichkeiten für Fahrer-assistenzsysteme und autonomes Fahren sind am DEKRA Lausitzring entstanden.

Am DEKRA Lausitzring wurde jetzt der neue Bauabschnitt der Citykurse offiziell eröffnet. Auf den bisherigen Zuschauer-Parkflächen am Lausitzring wurden für die Citykurse auf knapp 80.000 Quadratmetern variabel nutzbare Asphaltflächen eingebaut. Die Anlage umfasst Fahrstreifen, Großflächen, Kreuzungsbereiche und vieles mehr. Das Layout der Teststrecken hat man in Dresden, dem Stadtgebiet um den Pirnaischen Platz abgeschaut. Mit flexiblen Markierungen, mobiler Infrastruktur und simulierter Randbebauung lassen sich die unterschiedlichsten Verkehrsszenarien darstellen: »In Kombination mit hochmodernen Testmethoden können wir künftig Fahrzeuge in nahezu jede Situation bringen, um ihre automatisierten Fahrfunktionen der maximalen Test-Herausforderung auszusetzen«, erklärt Uwe Burckhardt, Leiter Test und Event am DEKRA Lausitzring.

Die situative Randbebauung, beziehungsweise Darstellung von städtischen Situationen erfolgt mittels 150 Seecontainern, die mit flexiblen Fronten ausgestattet werden können: »Wir müssen auf alle städtischen Straßensituationen vorbereitet sein, da wäre eine feste Installation nicht von Vorteil«, begründet Burckhardt den Einsatz der beweglichen Bauten. Dazu kommt, dass in den Städten der Welt von Glas bis Mauerwerk die verschiedensten Fronten den Assistenzsystemen der Fahrzeuge begegnen.

Das konkrete Layout der Asphaltflächen der neuen Citykurse wurde von DEKRA in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe mit Fahrzeugerstellern, Zulieferern und Forschungseinrichtungen geplant. Unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in Dresden wurde das innerstädtische und vorstädtische Unfallgeschehen in Deutschland von 2013 bis 2019 ausgewertet: »Mit den Möglichkeiten unserer flexiblen Citykurse lassen sich mehr als 80 Prozent dieser realen Verkehrsszenarien im Test abbilden«, freut sich Burckhardt. Der DEKRA Standort in Klettwitz bietet nun eine einzigartige Vielfalt an Teststrecken, die fast alle Straßensituationen, die dem automatisierten Fahren begegnen können, abdecken.

Mehr Investitionen

Bereits in Planung ist die Ansiedlung des DEKRA Testzentrums für automobile und stationäre Batteriesysteme. Es soll Ende 2024 betriebsbereit sein und bedeutet weitere Investitionen im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Benötigte Parkflächen für den Veranstaltungsbetrieb sollen weiterhin trotz der neuen Nutzung zur Verfügung stehen. Ein neuer Schallschutzwall und das reduzierte Angebot von freiem Fahren sorgt für eine geringere Lärmemission.


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