

Mitglieder des Fördervereins Konrad Zuse Forum setzen in der Dauerausstellung regelmäßig historische Rechenmaschinen in Gang, damit Besucher deren Funktion erleben und ihre Verbindung zur digitalen Welt der Gegenwart erkennen.
Der Offene Computerstammtisch vor wenigen Tagen bot den Fördervereinsmitgliedern die Plattform, sich gegenseitig wieder zum Leben erweckte Technik vorzustellen. Vorstandsmitglied Karsten Reichert erklärte ein Robotron-System, bestehend aus dem Bürocomputer A5120, dem Lochbandstanzer und -leser, mit dem in den 1970/80er Jahren Daten gespeichert und ausgelesen wurden. Die Technische Sammlung Dresden hat dafür die Programmierung bereitgestellt, was die fruchtbare Zusammenarbeit des Konrad Zuse Forums mit anderen Museen zeigt, sagt Karsten Reichert.
Vorstandsmitglied Gerhard Walter hat hingegen ein Modell zum Nachvollziehen der Datenübertragung zwischen einem Polycomputer 880 und dem Fernschreiber F 2000, beide aus DDR-Produktion, zum Laufen gebracht.
Sein Vereinskollege Jürgen Jehmlich zeigte einen Relaisrechner mit Addierfunktion nach Prof. Nikolaus Joachim Lehmann, der zu Prof. Konrad Zuses Lebzeiten an der TU Dresden gelehrt hat. Das Modell mit durchsichtigen Plexiglasscheiben ist dem Zuse Z3, dem weltweit ersten freiprogrammierbaren Rechner mit binären Gleitkommazahlen nachempfunden und macht sein Funktionsprinzip für jedermann verständlich.
Diesen Relaisrechner hat das Zuseum Bautzen 2022 im defekten Zustand und ohne Bedienungsanleitung an das ZCOM abgegeben und nun funktioniert er wieder, freut sich Jürgen Jehmlich.
All diese funktionsfähig gemachte historische Rechentechnik präsentieren die Vereinsmitglieder im ZCOM in der Reihe »Anfassen und Verstehen«. Die nächste Veranstaltung am Sonntag, 22. Juni, widmet sich ab 13 Uhr dem genannten Relaisrechner.
Auch die jungen Teilnehmer des Zuse-Camps 2025 werden von dieser Arbeit des Konrad Zuse Forums profitieren. Der Förderverein organisiert wieder die Ferienaktion im ZCOM für zwölf Schüler der Klassenstufen 7 und 8, sagt Jürgen Jehmlich. Vom 28. Juli bis 1. August sollen sie mehrere kleine Smartboote namens Sea Explorer bauen und programmieren.
Die Befehle zur Steuerung werden von den Smartphones der Schüler auf die Microcontroller Raspberry Pi übertragen, die auf den Boot befestigt sind. Der Raspberry Pi ist eine etwa handtellergroße internetfähige Entwicklerplatine, der zum kompletten Rechner nur ein Bildschirm und die Tastatur fehlen, erklärt Jürgen Jehmlich. Die Testfahrt führen die Camp-Teilnehmer auf dem Bröthener Feuerlöschteich durch. An einem Tag werden sie bei TDDK in Straßgräbchen währen einer Führung Industrieroboter in Aktion erleben. Alle Aktivitäten in dieser Woche kosten, mit Mittagessen, 40 Euro pro Teilnehmer.
Anmeldungen sind per E-Mail beim Förderverein oder direkt im ZCOM möglich. Realisiert wird das Zuse Schüler Camp auch mit Hilfe des Technologie- und Gründerzentrums Bautzen, des ZCOM und weiterer Partner im Rahmen des MINT-Clusters MINOS-MINTmachRegion Ostsachsen.
Mehr Infos: zuse-computer-museum.com