

Bereits im November 2022 ist es in Bautzen zu einem Telefonbetrug gekommen, bei dem ein 64-jähriger Bautzener um rund 262.000 Euro betrogen wurde. Die Polizeidirektion Görlitz sucht in diesem Zusammenhang nach einem Mann, der in Verbindung mit der Tat stehen könnte. Die Kriminalpolizei sucht Zeugen und lobt 3.000 Euro Belohnung für sachdienliche Hinweise aus.
Was war geschehen?
Wie die Polizei mitteilt, erhielt ein 64-Jähriger am frühen Nachmittag des 22. November im Wohnhaus eines Angehörigen einen Anruf. Es meldete sich eine vermeintliche Oberstaatsanwältin, welche von einem Unfall berichtete. Diesen hätte die Tochter des Angerufenen verursacht und eine schwangere Frau wäre zu Tode gekommen.
Danach übergab sie das Telefon an die angebliche Tochter. "Es ist etwas ganz Schlimmes passiert. Ich habe jemanden totgefahren" berichtete eine verweinte, weibliche Stimme und schilderte den Unfall erneut.
150.000 Euro gefordert
Im weiteren Verlauf des Telefonates verlangte die angebliche Oberstaatsanwältin eine Kaution in Höhe von 150.000 Euro, um die Tochter vor einer Haftstrafe bis zum Gerichtstermin zu bewahren. Es hieß zudem, die Haft könne bis zu einem halben Jahr andauern.
Geschädigte gab Goldbarren und Krügerrand Münzen im Wert von 262.000 Euro
Der Geschädigte verschaffte sich daraufhin einen Überblick über seine Wertgegenstände. Dann klingelte sein Telefon erneut. Am anderen Ende der Leitung meldete sich nun ein vermeintlicher Richter. Er kündigte einen Abholer an, einen Vollzugsbeamten vom Amtsgericht Bautzen. Dieser tauchte schließlich vor der Wohnung auf und nahm einen Goldbarren und 119 Krügerrand Münzen im Wert von circa 262.000 Euro entgegen.
Schweigepflicht vom Opfer gefordert
Die Betrüger wiesen ihr Opfer während des Telefonats an, Stillschweigen über den gesamten Vorgang zu bewahren. Der Geschädigte fragte, ob der Abholer vom Amtsgericht einen Ausweis vorzeigen und ihm eine Quittung geben würde. Er bekam zur Antwort, dass es sich hierbei um eine Vertrauenssache handele und eine Quittung und ein Ausweis daher nicht möglich seien. Außerdem hielten die Anrufer den 64-Jährigen knapp drei Stunden lang am Telefon. Auf diese Weise verhinderten die Kriminellen, dass der Geschädigte Kontakt zu irgendjemand anderen aufnehmen konnte und bauten immer mehr Druck auf.
Wer kennt diesen Mann?
Die Kriminalpolizei ermittelt aufgrund des banden- und gewerbsmäßigen Betruges und sucht Zeugen, welche Hinweise zu dem Fall bzw. den Tätern geben können. Wer erkennt möglicherweise den Mann anhand der Beschreibung und des Phantombildes?
Der Betrogene beschrieb den Abholer wie folgt:
Zeugen wenden sich bitte an das Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Görlitz unter der Rufnummer 03581 468 100 oder an jede andere Polizeidienststelle.