

Für die Lausitz bedeutet das den Anschluss an innereuropäische Güterverkehrs-Magistralen und damit an die Metropolregionen in Deutschland und Polen. Dr. Klaus Freytag, Lausitz-Beauftragter des brandenburgischen Ministerpräsidenten sieht als eine Selbstverständlichkeit: »Endlich! Ohne Ausbau der Infrastruktur kein erfolgreicher Strukturwandel.« Nur wenn die Wege für den Verkehr belastbar und schnell genug sind, kann auch die Wirtschaft entsprechend florieren. Drei Straßenprojekte sind beschlossen, bei den Schienenwegen sticht eine ICE-Trasse als Leuchtturmprojekt hervor. Neue ICE-Trasse zwischen Berlin-Cottbus-Görlitz Die Bundesregierung hatte bereits signalisiert, die Projekte zu finanzieren, allerdings die Zahl der Vorhaben begrenzt. So waren die Länder gefragt, den Bedarf zu hinterfragen und zehn notwendigste Verkehrsprojekte zu listen. Darunter befinden sich Vorhaben, welche für regionale Wirtschaftsentscheider bereits seit langem als dringlich gelten. Dazu gehört der Ausbau der Eisenbahnverbindung Berlin- Cottbus-Görlitz zur ICE- Trasse. Wenn die Fahrzeit zwischen Berlin und Cottbus dann nur noch geschätzte 45 Minuten dauert, könnte das Unternehmen veranlassen, ihren Sitz von der Hauptstadt in die Lausitz zu verlagern. Zudem würden die Wohnstandorte in Südbrandenburg interessanter und auch mehr Fachkräfte anziehen. Außerdem sollen die Schienenwege Cottbus-Forst sowie Görlitz-Zittau, Görlitz-Bautzen-Dresden elektrifiziert und Cottbus-Leipzig wie auch Cottbus-Dresden über Senftenberg als auch Hoyerswerda zu Hochgeschwindigkeitsstrecken entwickelt werden. Der seit langem geforderte Ausbau der Autobahn A 13 zwischen Dreieck Spreewald und Kreuz Schönefeld soll kommen, die Mitteldeutschland-Lausitz Trasse (Milau) als dreistreifige Bundesstraße erweitert werden und die Lausitz damit an einen weiteren Flughafen, Halle-Leipzig, anschließen. Ausbau der B97steht im Plan Auch der Ausbau der B 97 Cottbus-Hoyerswerda-Dresden steht im Plan. Bislang scheiterte die Umsetzung dieser bekannten Themen immer daran, dass Bund erst dann aufrüsten wollte, wenn industrielle Großprojekte in der Region tatsächlich feststehen. Die Verantwortlichen der Kohleregion hielten jedoch immer dagegen, dass keine neuen Investoren gewonnen werden können, wenn die Verkehrsstruktur nicht stimmt. Diese Meinungsverschiedenheit scheint jetzt vom Tisch. Mehr noch – der Fokus auf diese Projekte erlaubt eine beschleunigte Umsetzung und gesicherte Finanzierung. Denn für die Umsetzung sind sogenannte Maßnahmegesetze angedacht. Dahinter verbirgt sich ein gesetzgeberischer Sonderweg, der ein erheblich schnelleres Planen und Beschließen ermöglicht. Im herkömmlichen Bundesverkehrswegeplan würden die vorliegenden Projekte sonst nicht als dringlich betrachtet werden. Die Folge: Wartezeiten bis zum Startschuss von bis zu zehn Jahren und länger. Dr. Jens Krause, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus, fordert deshalb: »Alles muss in den nächsten zehn Jahren umgesetzt sein. Bislang dauerte alles viel, viel zu lange.«