Silke Richter/asl

Kultur in der Schaltzentrale

Die Alte Post verwandelt sich in den nächsten Wochen wieder in einen Kulturschalter.

Kaum steht die Eingangstür ein paar Minuten offen, trudeln die ersten vermeintlichen Besucher ein. Die Neugierde scheint schnell geweckt. Eine Frau ist erstaunt was aus dem alten Postschalter geworden ist. Früher sei sie oft hier gewesen, um Dinge zu erledigen, berichtet sie beim Blick auf den historisch erhaltenen Raum.  Ein Flyer mit dem aktuellen Programm des Kulturschalters wandert in ihre Handtasche. Ein älterer Mann schaut etwas verdutzt auf die hochgestellten Stühle bis er humorvoll bemerkt, dass sich die von ihm anvisierte Arztpraxis ja eigentlich um die Ecke befindet. Bevor er geht meint er begeistert: Ist ja interessant hier... Seit Dezember vergangenen Jahres wird die Alte Post regelmäßig mit Kulturveranstaltungen belebt. Zu verdanken ist das in erster Linie Citymanagerin Dorit Baumeister, die beim Boulevard 2019 die Idee aufgriff, historisch wertvolle Orte mit Leben zu füllen. Diese Vorstellung gefiel auch Christian Völker – Kieschnick der beim Weihnachtsmarkt 2019 erste Pläne für eine weitere Veranstaltungen schmiedete. Der 31jährige stellte seine Ideen wenig später dem Eigentümer des Postgebäudes Dr. Marcus Meixner vor. Der Mediziner war begeistert und sicherte seine Unterstützung zu. Seitdem wird das Gebäude temporär für verschiedene Veranstaltungen genutzt, die eintrittsfrei sind und vom bürgerschaftlichen Engagement leben. Quasi echte Soziokultur: Kultur von allen, für alle wie Christian Völker - Kieschnick die gute Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern formuliert. Die Corona – Krise sorgte für eine Zwangspause, die nun vorbei ist. Am Mittwoch den 2. September werden sich die Türen des Kulturschalters wieder öffnen. Freilich unter bestimmten Voraussetzungen. Dafür hat sich der 31jähgrige umfassend informiert und mit Unterstützung des hiesigen Gesundheitsamtes ein Hygienekonzept erstellt. So ist beim Laufen im Gebäude, bis das der jeweilige Sitzplatz erreicht ist, das Tragen einer Mundschutzmaske absolute Pflicht. Zudem sind Blasmusik, Gesangsvorstellungen und ein Getränkeausschank vorerst nicht (mehr) möglich. Der erste Programmhöhepunkt ist eine gemeinsamer Spieleabend mit TAC, einem kombinierten Brett- und Kartenspiel dessen Prinzip dem „Mensch ärgere dich nicht - Spiel“ ähnelt. Eine Woche später schließt sich ein Vortrag mit Familie Walter an, die sich mit den Primärdaten zur COVIS 19 Pandemie näher beschäftigen, bevor Konstanze Niemz zu einem musikalischen Abend einlädt. Das Stadtmuseum beschäftigt sich näher mit dem Hoyerswerdaer Maler Ernst Janetzky, während Reinhard „Pfeffi“ Ständer sich kritischen Liedern aus der DDR – Zeit widmet.  Hauptorganisator Christian Völker – Kieschnick lädt ein paar Tage später zum so genannten Rührabend ein. Wie der Name schon sagt wird hierbei etwas eingerührt, nämlich eine Deo – Creme, die aus Haushaltszutaten entsteht. Der Oktober beginnt mit so genannten Fake News denen sich Familie Walter widmet, bevor das Stadtmuseum den historischen Altstadtkern mit Postkarten und Fotografien näher vorstellt. Tina Häntsch stellt abschließend vor, wie sich aus Tetra Packs Taschen herstellen lassen. Den krönenden Abschluss bildet Iris Fritzsche die aus ihrem Buch „Pinguine in Afrika“ vorlesen wird. 

Programm:

  • Mittwoch 2. September 19 Uhr Spieleabend
  • Montag 7. September 20 Uhr Vortrag über COVID – 19 – Pandemie
  • Freitag 18. September 19 Uhr Lesung und Klavier mit Konstanze Niemz
  • Dienstag 22. September 16 Uhr Vortrag Stadtmusem über Maler Ernst Janetzky
  • Donnerstag 24. September 18 Uhr Musikvortrag mit Reinhard Ständer
  • Mittwoch 30. September 19 Uhr Rührabend Herstellung einer Deo – Creme
  • Montag 5. Oktober 20 Uhr Vortrag über Fake News
  • Dienstag 13. Oktober Vortrag Stadtmuseum historischer Altstadtkern
  • Mittwoch 14. Oktober Workshop Müllverwertung Herstellung von Taschen
  • Freitag 23. Oktober 19 Uhr Lesung mit Iris Fritzsche    

Kontakt:

Kulturschalter „Alte Post", Friedrichsstraße 48, Hoyerswerda Eintritt frei, Spende erbeten Reservierungen bis 2 Tage vor der Veranstaltung per Mail Facebook möglich.


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