Sanierung dringend notwendig
Die Maßnahme ist erforderlich, um dauerhaft den Untergrund der wichtigen Verkehrsverbindung im Gebiet der ehemaligen Grube »Brigitta« zu stabilisieren. Die Arbeiten werden zu einer längeren Sperrung der Straßen führen.
Die B 97 ist eine der wichtigsten Verkehrsadern in der Lausitz, von Pendlern, Besuchern und dem Schwerlastverkehr stark frequentiert. Ab Baubeginn 2030 wird mit einer Sperrzeit von fünf bis zehn Jahren gerechnet.
Die ursprüngliche F 97 (über Schwarzlugk) wurde durch die Entwicklung des Tagebaus Spreetal in den 1960er Jahren zerschnitten und war nicht mehr nutzbar. Die Neuführung wurde als Ersatzneubau zum damaligen Stand der Technik auf etwa drei Kilometer auf der aufgeschütteten Kippe der ehemaligen Grube »Brigitta« errichtet. So entstand der heutige Verlauf als eine Folge des Bergbaus. Die über die einstige Grube »Brigitta« verlaufenden Streckenabschnitte der B 97 und S 130 sind aufgrund der instabilen Kippenböden geotechnisch gefährdet. Deshalb ist eine grundlegende Sanierung dringend erforderlich.
Eine erste Sicherung durch technische Maßnahmen zur Verdichtung des Bodens erfolgte bereits zwischen 2003 und 2007. Seinerzeit wurden weitere Sicherungsmaßnahmen ergriffen, um die Straße für eine Nutzung freizuhalten, u.a. mit der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h.
Sanierung der bestehenden Trasse
Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr holte Ende August 2020 alle Beteiligten an einen Tisch. Hierbei wurde festgelegt: Die Sanierung der B?97 erfolgt auf der bestehenden Trasse. Die Option einer Verlegung auf die ursprüngliche F?97 bringt geotechnisch keine Vorteile, weil diese ebenfalls über geschüttete Kippenböden verlaufen würde.
In den kommenden Jahren soll und muss das Umleitungsnetz geprüft und ertüchtigt werden. Verantwortlich dafür sind die Landesämter für Straßen und Verkehr.
Was erwartet die Gemeinde Spreetal?
»Wir haben gegenüber dem Sächsischen Landesamt für Straßenwesen und Verkehr (LASuV) unsere Forderungen klar formuliert: Bau der Lückenschließung der Spreestraße zwischen Mulkwitz und dem Kreisel Spreewitz zwecks Weiterführung des Verkehrs aus Richtung Bautzen über die Südstraße zur B?97 nach Schwarze Pumpe und den Neubau der Kreisstraße 9215 von Burg bis Ortsausgang Zerre nach Spremberg«, so Bürgermeister Marco Beer. Dann kommt der Verkehr in Spremberg an. Wo soll er hin? Bauamtsleiter Gerd Schmiedel: »Uns ist das Problem natürlich auch bekannt. Wir fordern die Erneuerungen der Kraftwerkstraße und der Karl-Marx-Straße«.
Bisher haben sich die Landesämter nicht zu den Forderungen der Kommunen positioniert. Auch die Anlieger wünschen Informationen, ehe es losgeht. »Eine überdimensionale Verkehrsbelästigung für einen so langen Zeitraum«, so der Bauamtsleiter, »wollen wir auf jeden Fall vermeiden.«
