

Ob die Symbolik bei der Wahl eine Rolle spielte? Die Freude jedenfalls ist groß. Die Hoffnung wäre, dass sein neuer Bekanntheitsgrad hilft, die Geschäfte der kleinen Galerie in Bautzen zu beleben, die er gemeinsam mit anderen Künstler betreibt.
Die Lauengalerie in Bautzen gibt es schon zwei Jahre. Doch Hand aufs Herz, welcher Bautzener kennt die Galerie? Und wer war sogar schon drin? Zwölf Kunstschaffende stellen in den Räumen ihre Werke aus, Maler, Grafiker und Gestalter. Neben Bildern stehen interessante Objekte. Da sind die übergroßen Tulpenskulpturen aus der Werkstatt des Singwitzers Andreas Bachmann. Auch die Metall-Ostereier hat er kreiert, die Außengestaltung aber den anderen Künstlern überlassen. Winzig sind dagegen die Metallstücke, die der Zittauer Goldschmied Eric Baldauf in seine Kunstwerke einpasst.
Noch nicht neugierig geworden? Dann gibt es jetzt einen besonderen Grund, die Räume in der Inneren Lauenstraße 6 zu betreten. Der Maler Jens Pollak aus Großpostwitz hat mit seinem Bild »Luftballons« die Jury überzeugt und den Kunstpreis Deutschland gewonnen. Bis zur Verleihung des Golden-Award am 21. Juni in Hannover kann man das Bild in der Lauengalerie anschauen. Die ersten Reaktionen der Kunden sind sehr positiv. Verkäuflich ist das Bild derzeit nicht, es wird zur Preisverleihung ausgestellt. Vielleicht findet es gleich dort einen Liebhaber. Über den Preis wird noch zu reden sein, jetzt, da es ein prämiertes Werk ist. Interessenten gibt es schon.
Im limitierten Kalender, den Jens Pollak für 2025 gemacht hat, ist gerade auf der Juni-Seite das Bild mit den Luftballons zu sehen. Jens Pollak hält das für ein Zeichen. Schließlich war der große Wurf da noch nicht absehbar. Er hofft jetzt, dass sein Erfolg weiteres Interesse für seine Malerei, aber auch für die Galerie und die Werke seiner Mitstreiter weckt. Jens Pollak sagt: »Kunst zu vermitteln, ist schwierig, gerade in dieser Zeit. Kunst zu verkaufen, noch schwieriger. Wichtig ist es da, alle Medien und Kontakte zu nutzen, Verknüpfungen herzustellen. Hier sind Leute dabei, die richtig Bock haben. Das wollen wir auch nach außen tragen.«
Wer sich die Werke anschauen möchte, auch ohne Kaufgedanken, ist herzlich willkommen. Kunst zu betrachten und darüber zu reden, ist eine Möglichkeit zum Gedankenaustausch. Und wer sich nicht hineintraut: Auch beim Blick durch die Scheibe kann man die Luftballons leuchten sehen.
Die Galerie hat donnerstags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Die nächste Vernissage findet am Samstag, 14. Juni, um 20 Uhr statt. Eröffnet wird die Sonderausstellung »Plan B« mit Werken des Schauspielers Milan Peschel und seiner Frau Magdalena Musial.