

Der Hoyerswerdaer Kunstverein ist seit ca. neun Monaten aufgelöst, doch einige ehemalige Mitglieder führen als »Freundeskreis der Künste und Literatur« vor allem die Arbeit mit dem literarischen Erbe von Brigitte Reimann weiter.
Deren weltbekannte Werke und alle wertvollen Sammlungen zum Aufbau der Neustadt und dem Umbau von Hoyerswerda nach 1989, die der Kunstverein in der Reimann-Begegnungsstätte im Wohnkomplex I zusammengetragen hat, sind jetzt in der Stadtbibliothek sowie dem Schloss- und Stadtmuseum zu finden. Das war notwendig, denn im Frühjahr musste die Begegnungsstätte wie das gesamte Gebäude in der Reimann-Straße leergezogen werden, sagt Angela Potowski.
Das nächste Großereignis bereiten der »Freundeskreis der Künste und Literatur« und die Stadtbibliothek für den Geburtstag der Autorin am 21. Juli vor. Dann wird um 15 Uhr das neue Reimann-Kabinett eröffnet, dem einige Gegenstände aus ihrem Besitz, der Tisch ihres zweiten Ehemanns und ebenfalls Schriftstellers Siegfried Pitschmann sowie Hellerau-Möbel von damals das Gepräge der Zeit geben. Im neuen Kabinett werden Bibliotheksmitarbeiter und Mitglieder des Freundeskreises mit Lesungen und Veranstaltungen an die Aufbauzeit von Hoyerswerda erinnern.
Brigitte Reimann lebte von 1960 bis 1968 im WK I und arbeitete anfangs im Gaskombinat Schwarze Pumpe. Sie kämpfte in der damals rasch wachsenden Neustadt für den Bau kultureller Einrichtungen, damit die Menschen ihre Freizeit sinnvoll und miteinander verbringen können. Mit dem Roman »Franziska Linkerhand« hat Brigitte Reimann der Hoyerswerda ein literarisches Denkmal gesetzt.
Ab dem 22. Juli um 15 Uhr beginnt Angela Potowski wieder mit den Reimann-Spaziergängen aus der Zeit des ehemaligen Kunstvereins. Die Deutschlehrerin absolviert mit Interessenten an diesem Tag eine Spezialführung, beginnend am Ehrenhain, der vor ca. 60 Jahren noch ein Friedhof war und in dessen Nähe eine Baracke des Aufbaustabes für Hoyerswerda-Neustadt gestanden hat. Weiter geht es zum Reimann-Denkzeichen im Zentralpark und zum ehemaligen Wohnhaus der Autorin in der Herrmannstraße 20. Neugierige können sich für die Führung unter Angela.Potowski@freenet.de anmelden.