

»Die Reise hat mir gezeigt, dass es sich zwar um die Region San Francisco handelt, aber der Hauptort Palo Alto mit heute rund 70.000 Einwohnern bei normalem Verkehr rund eine Stunde mit dem Auto entfernt liegt. Viele der heutigen großen Firmen wie Apple, Google oder auch Facebook haben ihren Ursprung hier oder in der Nähe. Ganz wichtige Erkenntnis für mich – dies passiert alles im ländlichen Raum. Hier hatte bzw. hat man die notwendige Ruhe, um Neues voranzubringen«, so Roschek.
Aktuell erwirtschaftet seine fkon Consulting mit dem »fkonUI« im Bereich der Prozess- und Laborsteuerung etwa die Hälfte des Umsatzes in Deutschland, die andere Hälfte kommt aus allen Teilen der Welt. »Wir als weltweit tätiges SAP-Beratungsunternehmen werden die Kontakte in die Region Kalifornien weiter nutzen und haben dank der AHK, der Außenhandelskammer der IHK, erste gute Gespräche vor Ort führen können. Unsere Heimat bleibt aber definitiv die Oberlausitz. Im direkten Vergleich der beiden Regionen sehe ich eine große Chance für den Landkreis Bautzen. In Dresden selbst wird es immer schwieriger, geeignete Flächen für Investitionen zu finden. Städte wie Bischofswerda oder Bautzen könnten hier, gemeinsam mit deren Umlandgemeinden, unterstützen«, sagt Roschek.
Bautzens Bürgermeister Dr. Robert Böhmer und der Bischofswerdaer Oberbürgermeister Prof. Dr. Holm Große können sich damit durchaus anfreunden. »Unsere Region verfügt über die Voraussetzungen, der richtige Standort für die Umsetzung kreativer unternehmerischer Ideen zu werden. Wir benötigen aber eine neue Aufbruchstimmung, damit das dafür notwendige Kapital zu uns kommt«, sagt Große. »Das heißt Umdenken in vielen Bereichen, vor allem die Wiederherstellung kommunaler Selbstverwaltung und Freiheit in Sachsen mit finanziellem Spielraum für Entscheidungen vor Ort.«
Die beim Landratsamt angesiedelte Wirtschaftsförderung hat erste Schritte angekündigt, damit alle gemeinsam davon profitieren werden. »Wichtig ist dabei der Einsatz von Acceleratoren, auf deutsch Beschleuniger, die als Netzwerker zum einen mögliche Start-Ups und zum anderen Investoren mit der Region zusammenbringen. Dass es funktioniert, hat mir Silicon Valley gezeigt. Viele große Firmen, auch in Dresden, geben Gelder an Start-Ups, damit diese in Ruhe forschen können. Wenn dort bei flacher Hierarchie alles funktioniert, kauft man die Firma und das dort neugewonnene Wissen später gerne wieder auf«, so Roschek weiter.