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Ein Hotel für Flüchtlinge

Hoyerswerda. Diese Nachricht wurde am Sonntag besonders häufig geteilt und kommentiert: Der deutsche Finanzunternehmer und Multi-Millionär Carsten Maschmeyer hat das Hoyerswerdaer DORMERO-Hotel (ehemals Achat-Hotel) komplett für mehrere Monate gemietet und will es kostenlos für Ukraine-Flüchtlinge zur Verfügung stellen.
Ab 15. März können im City-Hotel Hoyerswerda Flüchtlinge aus der Ukraine unterkommen.

Ab 15. März können im City-Hotel Hoyerswerda Flüchtlinge aus der Ukraine unterkommen.

Bild: hgb

WochenKurier fragt nach und Michael Berger, Pressesprecher der DORMERO-Hotelkette antwortet:
 
Wie kam diese Kooperation zustande? Rief der Herr Maschmeyer bei Ihnen an: "Ich brauche mal bitte ein ganzes Hotel für ein Vierteljahr"?
Nein, ganz so war das nicht. Der Chef der DORMERO Hotelkette ist Herr Marcus Maximilian Wöhrl. Und seine Mutter, Dagmar Gabriele Wöhrl, sitzt mit Carsten Maschmeyer in der Jury der TV-Sendung "Die Höhle der Löwen. Beide wollten sich engagieren und man hatte ja schon einige Projekte zusammen gemacht, dadurch war ein Vertrauensverhältnis da.
 
Wieso gerade Hoyerswerda?
Dann kam der Gedanke "Wo macht es Sinn die Kooperation zu starten?". Wir haben 36 Hotels. Und für uns war es dann eben das Hotel in Hoyerswerda, weil es geografisch am nächsten am Geschehen ist. Da müssen die Flüchtlinge nicht so weit reisen, hier kann man am schnellsten aktiv werden.
 
Wie war die Reaktion der Stadt?
Wir haben mit dem Bürgermeister von Hoyerswerda, Torsten Ruban-Zeh, Kontakt aufgenommen und ihm unsere Ideen vorgestellt. Der war ganz glücklich, weil man seitens der Stadt aktuell ebenfalls nach Möglichkeiten für eine Unterbringung sucht. Koordiniert wird das dann in Hoyerswerda von der Arbeiterwohlfahrt.
 
Wann werden die ersten Flüchtlinge einziehen?
Wir stellen den Flüchtlingen ab 15. März Zimmer zur Verfügung. Erst einmal für drei Monate, mit der Option einer Verlängerung. Wir hoffen ja, dass dieser schreckliche Krieg früher zu Ende ist und alle Flüchtlinge wieder zurück in die Heimat können. Wir hatten dies noch nicht in dieser Form. Als das Thema Syrien aufkam hatten wir vereinzelt Personen, die bei uns untergebracht wurden. Aber das wurde über die Behörden organisiert.
 
Sie sagen "ein Hotelzimmer ist nicht die optimale Lösung"?
Man muss wissen, dass sind natürlich Hotelzimmer. Viele die nun kommen werden, brauchen ja auch eine Küche und diese Sachen. Das ist ja bei uns nicht gegeben. Bei uns, das ist jetzt einfach eine Notlösung, damit die Menschen wenigstens in gescheiten Zimmern übernachten können und duschen können. Herr Maschmeier finanziert übrigens ebenfalls das Frühstück.
 
Bezahlt man tatsächlich "Preisliste", wenn man ein ganzes Hotel bucht?
Nein. Wir bringen uns bei dieser Kooperation natürlich ebenfalls mit ein. Also haben wir einfach geschaut, was wir für eine Durchschnittsrate brauchen, um die Fixkosten zu decken. Das heißt, um Wasser, Energie und die Pachten zu bezahlen. Das haben wir kalkuliert und mit den Investoren gesprochen, ob das für sie so in Ordnung ist und auf dieser Basis wurde das schließlich vereinbart. Wir verdienen nichts daran - aber zumindest die Unkosten sind gedeckt. Darüber hinaus bringen wir uns als DORMERO auch anderweitig ein, wir stellen u.a. das Personal und sind an der Organisation beteiligt.


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