

Dabei tritt der Vollmond vollständig in den Kernschatten der Erde ein und erstrahlt in einem tiefroten Licht. Der Grund für diese Färbung liegt in der Erdatmosphäre, die das Sonnenlicht wie ein Filter streut. Während die kurzwelligen blauen Lichtanteile herausgefiltert werden, erreichen die langwelligen roten Strahlen den Mond und tauchen ihn in einen kupferfarbenen Schimmer.
Die partielle Phase beginnt um 18.27 Uhr MESZ, die Totalität setzt um 19.30 Uhr ein. Ihren Höhepunkt erreicht sie gegen 20.11 Uhr, bevor sie um 20.53 Uhr wieder endet. Insgesamt dauert die Phase der Totalverfinsterung rund 82 Minuten. Besonders eindrucksvoll wird das Schauspiel in Deutschland sein, denn der Mond geht vielerorts bereits während der Totalität auf. In Kamenz etwa zeigt er sich ab 19.33 Uhr am östlichen Horizont. Wer den Blick zum östlichen Horizont wagt, sieht den Mond also direkt in voller, roter Pracht aufsteigen. Voraussetzung ist natürlich, dass der Horizontdunst nicht allzu stark ist, sonst verschiebt sich die Zeit der ersten Sichtbarkeit nach hinten.
Auch global ist das Ereignis bemerkenswert: Rund 87 Prozent der Weltbevölkerung werden die Finsternis zumindest teilweise beobachten können. Sichtbar ist sie in Europa, Afrika, weiten Teilen Asiens und Australiens - häufig bei Mondaufgang oder -untergang, was den dramatischen Eindruck verstärkt. Die Finsternis fällt nur wenige Tage vor den erdnächsten Punkt des Mondes, das sogenannte Perigäum. Dadurch wirkt der Mond etwas größer als gewöhnlich.
Für Beobachterinnen und Beobachter in unserer Region lohnt es sich, rechtzeitig einen Platz mit freier Sicht nach Osten zu suchen. Ein Fernglas oder Teleskop kann den Anblick intensivieren, ist aber nicht zwingend notwendig, die rote Färbung des Mondes ist bereits mit bloßem Auge deutlich sichtbar. Vorausgesetzt natürlich, das Wetter spielt mit. Wer den 7. September im Kalender markiert, darf sich auf ein eindrucksvolles Schauspiel am Himmel freuen: einen tiefroten Mond, wie er nur selten in dieser Form über Europa aufgeht.