Sandro Paufler

Bischofswerda bekommt Hilfe vom VFL Wolfsburg

Der Bischofswerdaer FV steht vor großen Aufgaben. Neben den sportlichen Leistungen müssen auch finanzielle Herausforderungen gemeistert werden. Trotzdem möchte sich der Verein für die Zukunft wettbewerbsfähig aufstellen – dabei hilft auch ein Bundesligist aus Wolfsburg.
Frank Terks ist Geschäftsstellenleiter des Bischofswerdaer FV. Für die Zukunft wird der Fokus vermehrt auf die Nachwuchsarbeit und Verbesserung der eigenen Infrastruktur gelegt. Foto: Sandro Paufler

Frank Terks ist Geschäftsstellenleiter des Bischofswerdaer FV. Für die Zukunft wird der Fokus vermehrt auf die Nachwuchsarbeit und Verbesserung der eigenen Infrastruktur gelegt. Foto: Sandro Paufler

Derzeit ruht der Ball auf den Fußballplätzen in Bischofswerda. Das liegt nicht nur an der kalten Jahreszeit und den Schneemengen, sondern an der Corona-Pandemie, die den Spielplan seit längerem zum Erliegen gebracht hat. Für einen Verein, dessen Frauen- und Männermannschaft im semiprofessionellen Bereich spielt und weitaus höhere Ausgaben in der Regionalliga zu verzeichnen hat, ist die finanzielle Lage sehr angespannt. Das letzte Spiel fand Anfang November gegen Optik Rathenau statt. Wann die Saison weitergeht, ist noch unklar. »Spiele mit Fans wird es wahrscheinlich bis zum Saisonende nicht geben«, sagt Geschäftsstellenleiter des Bischofswerdaer Fußballvereins (BFV 08), Frank Terks. Dementsprechend fehlen wichtige Einnahmen auf der Habenseite. Ausgaben, wie Spielergehälter und Fixkosten, müssen dennoch jeden Monat beglichen werden. »Wir führen täglich die Debatte, welche Hilfsmittel wir für den Verein nutzen können«, so Terks. Dankbar ist er vor allem den Sponsoren, die trotz der angespannten wirtschaftlichen Lage dem Verein die Treue halten, und den Mitgliedern, Fans und Eltern. Während der eigene Nachwuchs nicht spielen und trainieren darf, werden die Mitgliedsbeiträge trotzdem abgebucht. Für den Verein eine enorme finanzielle Hilfe und von den zahlenden Mitgliedern akzeptiert – in der heutigen Zeit kein Selbstverständnis mehr. Rückzug aus der Regionalliga? Gerüchten zufolge plane der BFV 08 den sportlichen Rückzug aus der Männer-Regionalliga. Für Frank Terks haltlose Gerüchte: »Es gibt keinerlei Entscheidung über einen Rückzug aus der Regionalliga«, so der Geschäftsstellenleiter. Das Präsidium um den Verein streben den sportlichen Wettbewerb an und nehmen diesen auch an. Im ostsächsischen Raum ist der BFV 08 nach wie vor das Maß der Dinge, denn er spielt derzeit in der vierthöchsten Liga Deutschlands. Kein Zusammenschluss mit Budissa Bautzen Pläne über eine engere Zusammenarbeit mit den Nachbarn aus Bautzen oder gar einem Zusammenschluss führten zu keinem gemeinsamen Nenner. Zwar sind die Beziehungen zu Budissa Bautzen sehr freundschaftlich, aber bei einem vermeintlichen Zusammenschluss beider Vereine würden diese auch ihre Integrität verlieren, schon, weil es zwei grundverschiedene Städte sind, findet Terks. Um langfristig wettbewerbsfähig bleiben zu können, benötigt es weitere Investitionen in die eigene Infrastruktur und die Nachwuchsarbeit. So werden beispielsweise Sanierungswünsche für die Turnhalle am Kunstrasenplatz in der Südvorstadt laut. Modernere Umkleideräumlichkeiten, mehr Trainingsplätze und vernünftige Sozialräume stehen bei der Weiterentwicklung des Vereins auf der Agenda. Unterstützung vom VfL Wolfsburg Auf die eigene Nachwuchsarbeit wird künftig mehr Augenmerk gelegt. »Wir wollen Fußballer ausbilden und hochziehen, die aus der Region stammen«, so Terks. Der Verein hat sich dabei Hilfe von einem Bundesligisten geholt. Der VFL Wolfsburg unterstützt den BFV 08 künftig in Form von Trainingslagern, taktischen Schulungen und dem Erfahrungsaustausch in der Nachwuchsarbeit, damit auch künftig Regionalligafußball gespielt werden kann.


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