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Katrin Demczenko

Auf dem Weg zur automatisierten Mobilität

Hoyerswerda. Die April-Veranstaltung der Brigitte Reimann Stadtbibliothek »Frag den Oberbürgermeister« fand erstmals auswärts im neuen Mitmachlabor statt. Dort stand diesmal die Zukunft des Verkehrs im Mittelpunkt
Julia Kieschnick, Sebastian Schindler, die Staatsministerin Katja Meier, OB Torsten Ruban-Zeh, Christian Hoffmann und Doreen Schwietzer haben an der Veranstaltung teilgenommen.

Julia Kieschnick, Sebastian Schindler, die Staatsministerin Katja Meier, OB Torsten Ruban-Zeh, Christian Hoffmann und Doreen Schwietzer haben an der Veranstaltung teilgenommen.

Bild: Katrin Demczenko

Im Mitmachlabor erhalten Erwachsene und Schüler Auskunft zu allen neuen Wissenschaftsprojekten in Hoyerswerda - vom modernen Bauen bis zur astronomischen Forschung, sagt Sebastian Schindler von der Stabstelle Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung und Koordinator des Mitmachlabors.

 

Sivas-Projekt vorgestellt

An diesem Abend informiert er Oberbürgermeister Torsten Ruban-Zeh, die Sächsische Staatsministerin der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung, Katja Meier, sowie viele Bürger über das Sivas-Projekt »Sicherheit im automatisierten und vernetzten Straßenverkehr«, dessen Partner die TU Dresden und die FSD Fahrzeugsystemdaten GmbH Dresden/Radeberg sind. Ab 2026 beginnt im 100 mal 100 Meter großen und im Inneren 30 Meter hohen Smart Mobility Lab Schwarzkollm die interdisziplinäre Grundlagenforschung zum automatisierten Fahren, Fliegen und für rollende Roboter in der Landwirtschaft.

Am meisten mit dem Alltag verbunden ist der hochimmersive Fahrsimulator, der sich selbständig in der großen Halle bewegen und mit allen Szenarien des täglichen Straßenverkehrs souverän umgehen soll, erklärt Sebastian Schindler.

 

Wissenschaftler analysieren Verkehr in Hoyerswerda

Damit er das lernen kann, beobachten Wissenschaftler jetzt mit Drohnen, stationären Kameras und einem Auto mit eingebauter Kameratechnik aus verschiedenen Blickwinkeln reale Verkehrsabläufe auf Hoyerswerdaer Kreuzungen und Straßen. Die Technik erkennt natürlich weder Gesichter der Fahrer noch Nummernschilder der Fahrzeuge, spricht Torsten Ruban-Zeh weiter.

Später sollen Autofahrer aus Hoyerswerda in der Halle den Fahrsimulator testen und dann reagieren, wenn das autonome Gefährt mit einer Situation mal nicht perfekt umgeht. Die Wissenschaftler wollen so die Interaktion zwischen dem Menschen und der Maschine erforschen sowie verbessern. Vielleicht werden Menschen mal in ein autonomes Fahrzeug steigen, ihr Fahrziel angeben und dann ohne selbst zu steuern dorthin gebracht, denkt der Oberbürgermeister in die Zukunft. So könnte die Anbindung der Ortsteile an die Kernstadt für alle Bürger verbessert werden.

Die Staatministerin Katja Meier sagt, dass Verkehr in ländlicher Umgebung heute nur mit einem guten Mix aus Bussen, Zügen, Elektro-Autos und Fahrrädern realisierbar ist. Das verlangt neben sanierten Straßen, Wegen und Schienen ein größeres Netz an Elektroladesäulen. »Wir brauchen auch einheitliche Standards«, sagt Torsten Ruban-Zeh und meint damit unkompliziertere Bezahlmöglichkeiten an allen E-Ladesäulen und eine andere Förderung des Straßenbaus für Kommunen. Der Landkreis und somit auch Hoyerswerda sind dafür mit viel zu wenig Geld ausgestattet und eine 50 Prozent-Förderung helfe der Stadt nicht weiter.

Die Bürgerin Sabine Baer führt das Gespräch auf die Forschungsprojekte zurück und fragt nach der Zeitschiene für ihre Umsetzung. In zwei bis drei Jahren werden Forscher, Techniker und Mitarbeiter in der Verwaltung gebraucht, sagt Torsten Ruban-Zeh. »Wir müssen die Jugend begeistern, in diese Richtung zu gehen.« Dazu gibt es Veranstaltungen im Mitmachlabor und im Science-Center des bald umgebauten Jugendclubhauses Ossi.

 

Astrophysik ist Thema beim nächsten Treffen

Zur nächsten Gesprächsrunde »Frag den Oberbürgermeister« am 31. Mai um 17 Uhr ist Prof. Dr. Christian Stegmann vom Netzwerk Deutsches Zentrum für Astrophysik in der Stadtbibliothek zu Gast, informiert die Leiterin der »Offenen Werkstatt der Demokratie«, Julia Kieschnick. Sie will mit Lesungen und anderen Angeboten »Leute aus der Konsumrolle herausholen« und dankt der Staatsministerin, deren Ministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung über das Programm »Orte der Demokratie« die »Offene Werkstatt der Demokratie« fördert.

»Möglichst viele Menschen sollen daran arbeiten mit Kopf und Mund und Herz. Das ist eine dauernde Aufgabe«, so Katja Meier.


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