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Zastrow: Steyer-Stadion ein finanzielles Desaster

Dresden. Das Heinz-Steyer-Stadion ist nicht nur viel teurer geworden, sondern wichtige Funktionsbereiche sind nur provisorisch oder eingeschränkt nutzbar.

Noch im Januar 2024 erklärte der Sportbürgermeister Jan Donhauser (CDU): „Ich bin froh, dass nach langer Verhandlung nun endlich Klarheit zum Fertigstellungstermin und den Kosten herrscht.“ Zu diesem Zeitpunkt waren die Baukosten bereits von ursprünglich 34 Mio Euro auf über 50 Mio Euro gestiegen.

Auf Anfrage von Jens Genschmar kam nun heraus: „Die Gesamtbaukosten belaufen sich auf 58.432.189,99 Euro.“ Während das Rudolf-Harbig-Stadion noch mit Baukosten von rund 1.300 Euro pro Platz zu Buche schlug, betrugen die Baukosten beim Steyer-Stadion fast 6.000 Euro je Platz. Gleichzeitig sind grundlegende Funktionsbereiche nur provisorisch oder eingeschränkt nutzbar. So gibt es unter anderem Probleme mit Parkplätzen, Toiletten und Sanitätseinrichtungen, dem Lärmschutz: „Die Bewirtungs- sowie Sanitärversorgung in der Ost- / Westkurve wird durch mobile Containerlösungen sichergestellt.… Für den Fall das außersaisonale Großveranstaltungen in ESBZ und HSS auf ein Datum fallen würden, wäre der Stellplatzbedarf bei jeweiliger Vollauslastung unzureichend…In Abhängigkeit der Zuschauerzahlen müssen ab 7.700 Zuschauern (und gleichzeitiger Nicht-Belegung des ESBZ) zusätzliche Fahrradabstellanlagen zur Verfügung gestellt werden…Bei sportlichen Veranstaltungen welche in der abendlichen Ruhezeit stattfinden und in die Nachtzeit hineinreichen, ist durch die Sperrung der Osttribüne sowie die Begrenzung der Besucher auf der Westtribüne auf 2.800 Personen die Stadionkapazität auf maximal 8.264 zu reduzieren.“  (V 2722/24)

Der Fraktionsvorsitzende Holger Zastrow: „Das Steyer-Stadion ist ein Sinnbild für das Handeln der Stadtverwaltung. Ausufernde Kosten auf der einen Seite und dilettantische Fehler bei der Umsetzung von Prestigeprojekten.“

Mit der gleichen Anfrage von Jens Genschmar kam heraus, dass wichtige Bestandteile der Infrastruktur des Stadions „vergessen“ wurden. So gibt es bisher keine Anzeigetafel und: „Weitere noch nicht installierte Ausrüstungsgegenstände betreffen die Beschallungstechnik wie Mischpulte, Mikrophone und anderes.“ Weitere Kosten sind also vorprogrammiert.

Jens Genschmar dazu: „Das ist an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten. Die Stadt Dresden baut ein Stadion für internationale Wettkämpfe und „vergisst“ dabei grundlegende Elemente wie die Anzeigetafel und eine funktionierende Beschallungsanlage.“
 


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