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WM-Norm gepackt und Olympia im Blick

Dresden. Das Interview der Woche mit 3.000-m-Hindernis-Läufer Karl Bebendorf.
Karl Bebendorf

Karl Bebendorf

Bild: PR

Am Wochenende finden in Kassel die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften statt. Der Dresdner Karl Bebendorf will dort seinen fünften Titel über 3.000 Meter Hindernis holen. Wie stehen die Chancen?

Ich fühle mich richtig gut, bin im finnischen Turku mit 8:20,43 Minuten so schnell wie seit 2021 nicht gelaufen. Dabei sah es im Winter gar nicht gut für diese Saison aus.

 

Sie sind mehrere Wochen ausgefallen. Warum?

Ich lag von Mitte Januar bis Ende Februar mit Pfeifferschem Drüsenfieber flach, konnte nicht trainieren. Ich war physisch, aber auch psychisch am Boden. Nicht selten bedeutet diese Krankheit das Karriereende. Ich hatte tatsächlich Zukunftsängste.

 

Wie kam es jetzt dennoch zu diesen guten Zeiten?

Ich habe mich bei einem kleinen Meeting in Regensburg herangetastet und über 800 und 1.500 Meter gemerkt: Ich bin gut drauf. Das hat Selbstvertrauen für meine eigentliche Disziplin gegeben. Mit der Turku-Zeit habe ich die WM-Quali in der Tasche und liege in der Weltrangliste auf Rang 17, weil ich schon im Vorjahr ordentlich gepunktet habe. 2022 wurde ich ja auf den letzten Drücker für die WM nachnominiert, jetzt kann ich also viel befreiter laufen. Vier Tage nach Turku bin ich in Dessau gestartet, um zu sehen, ob ich mit der Dopppelbelastung in so kurzer Zeit – wie es ja bei der WM mit Vor- und Endlauf der Fall ist – klar komme. Platz drei und eine 8:25er Zeit haben gezeigt: Ich bin bereit.

 

Auch für Olympia im nächsten Jahr?

Klar, obwohl die Latte mit der Normzeit von 8:15 noch etwas höher liegt. Aber ich spüre, dass ich auf einem guten Weg bin. Ich muss vor allem noch daran arbeiten, dass ich auch in schnell gelaufenen Rennen am Ende noch etwas zusetzen kann und nicht darauf hoffen muss, nach einem Bummelrennen meine Sprintqualitäten ausspielen zu können.


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