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Waldhotel ist im Gespräch

Der Besitzer des Waldhotels und der Landkreis sind offenbar im Gespräch über die künftige Nutzung des 4-Sterne-Hauses als Asylbewerberunterkunft.
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Schon einige Zeit geisterte das Gerücht durch die sozialen Netzwerke. Nun wird es konkret. Wie Weinböhlas Bürgermeister Siegfried Zenker auf Nachfrage mitteilte, habe es Ende August ein Treffen mit dem für die Unterbringung zuständigen Dezernenten des Landkreises gegeben. Darin sei ihm mitgeteilt worden, dass das Hotel als potentielle Flüchtling-Unterkunft angedacht sei. "Kurz nach meinen Amtsantritt im August habe ich erfahren, dass das Waldhotel wirtschaftlich nicht profitabel betrieben wird und als Hotel keine nachhaltige Perspektive hat", erinnert sich Zenker. Der CDU-Mann sah daraufhin die Chance, eine große Bedarfslücke im Ort zu schließen. "Wir brauchen hier dringend altersgerechte Wohneinheiten", sagt er. Zwar sei vor Jahren schon einmal mit einem Investor für das Gebiet um die Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 4 verhandelt worden, doch die Pläne zum Alterswohnen scheiterten. "Es war unrentabel für den Investor aufgrund der geringen Mieten", so Zenker. Er erzählt nebenbei von einer Bekannten, die über 80 war, in Weinböhla keinen Platz gefunden hat und daraufhin nach Bayern gezogen war. "Ich verstehe den enormen Druck, unter dem das Landratsamt steht. Wir wollen uns auch nicht aus der Affäre ziehen, sondern unseren Beitrag leisten, so wie die letzten 20 Jahre", so Zenker weiter. Er hält das Waldhotel aber aus vielerlei Gründen für ungeeignet und sucht derzeit einer kostengünstigeren Alternative. Dass es sich um ein Viersterne-Haus handelt, welches über Wellnessbereich und Tenniscourt verfügt, werde seiner Ansicht nach nur wenig Akzeptanz in der Bevölkerung hervorrufen. Das Thema "altersgerechtes Wohnen" im Waldhotel ist für ihn noch nicht vom Tisch. "Doch Gespräche mit potentiellen Investoren brauchen Zeit – ein bis zwei Monate mindestens", sagt er. Ganz allgemein steht inzwischen das Thema "Maßnahmen zur Unterbringung weiterer Asylbewerber im Landkreis Meißen" auf dem Plan der nächsten Kreistagssitzung am 24. September in Riesa. Ob darin schon ein Beschluss zum Standort Waldhotel gefasst wird, ist nicht bekannt. Man spreche von bis zu  200 Flüchtlingsplätzen. Derzeit leben 120 Asylbewerber in Weinböhla. Bis Ende 2016 waren ursprünglich weitere 139 vorgesehen. Foto: Archiv


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