

Viele Eltern freuen sich über nachhaltige und sinnhafte Spielideen für ihre Kinder. Besonders im Lauf einer Quarantäne ist man über Angebote für den Alltag dankbar. So ging es auch Svenja Kühmichel mit ihrem Sohn Enyo im April 2020. »Irgendwann wusste ich nicht mehr, was ich noch mit Enyo anstellen soll«, erinnert sich die 27-jährige Medizinstudentin, die Kinderärztin werden möchte. »Es gab relativ schnell digitale Angebote, aber das ersetzt nicht das Analoge.« Also entstand der Plan, eine Spiel- und Lernbox für Kinder zu entwickeln.
Svenja Kühmichel engagiert sich seit elf Jahren ehrenamtlich bei den Johannitern, ebenso ihr Lebensgefährte und Enyos Papa Roy-Udo Heim. Dieser ist zudem hauptamtlich bei den Johannitern im Regionalverband Dresden als Bereichsleiter Bildung tätig. In dieser Funktion hatte er den Vorschlag der Spiel- und Lernbox im Kollegenkreis weiterentwickelt und das Konzept überzeugte unterschiedliche Fördermittelgeber, die Dresdner Marketingagentur »Agentur Seidel« sowie die Künstlerin Anette Maro.
Zuerst wurde ein tierischer Sympathieträger entwickelt, der Eltern und Kinder durch die Lernwelten führen soll. Heraus kam Jo, der Erste-Hilfe-Erklärbär. Er wurde zusammen mit einem Buch und diversen Arztutensilien in eine Spielebox gepackt und fertig war die Johanniter-Kinderbox (»JoKiBo«). Zwei Spielekoffer gibt es. Die Kinderbox zum Thema Erste Hilfe ist unter anderem mit Lernbüchern für Groß und Klein, Holz-Spritze und Stethoskop bestückt. Wissenswertes zum Thema Wiegen, Messen und gesundes Essen warten in der zweiten Box. Auch hier konnte hochwertiges Spielzeug aus Holz in Form einer Waage integriert werden.
Dass die Boxen ein voller Erfolg sind, kann Johanniter-Sprecher Danilo Schulz bestätigen. »1.200 Kinderboxen konnten durch die Förderung zusammengestellt und kostenfrei an von Quarantäne betroffene Familien und Bildungseinrichtungen verteilt werden. Besonders die Box zum Thema Erste Hilfe war bereits nach einer Woche vergriffen.«
Nun sind weitere 500 Boxen zur kostenlosen Verteilung verfügbar. Interessenten können sie hier bestellen. Voraussetzung ist, dass sich in den Familien gerade Kinder in Quarantäne befinden. Die Johanniter würden sich zudem über Spenden freuen, um gegebenenfalls weitere Boxen entwickeln zu können.