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André Schramm

Tourismus: Dresden legt zu

Dresden ist aus touristischer Sicht zurück in der Spur. Nach zwei mageren Jahren stiegen die Gästezahlen wieder. Geschäftsleute lassen die Stadt allerdings nach wie vor links liegen.
Dresdens Innenstadt aus Radebeuler Perspektive. Beide Städte gehören seit 2017 zur Urlaubsregion »Dresden.Elbland« und treten so auch auf Messen im In- und Ausland auf.   Foto: Schramm

Dresdens Innenstadt aus Radebeuler Perspektive. Beide Städte gehören seit 2017 zur Urlaubsregion »Dresden.Elbland« und treten so auch auf Messen im In- und Ausland auf. Foto: Schramm

 »Elbland.Dresden.« oder »Dresden.Elbland.«? Bei der korrekten Bezeichnung der neuen Reisedestination braucht es wahrscheinlich noch etwas Zeit, bis alles sitzt. Seit einem Jahr tritt die Urlaubsregion zwischen Pirna und Torgau nur noch unter einer einzigen Marke auf. Heißt salopp: Niemand macht länger sein eigenes Ding, sondern alle kümmern sich ums große Ganze – möglichst viele Gäste für einen Besuch rechts und links der Elbe zu begeistern. Im ersten Jahr hat das schon ganz gut geklappt: 5,81 Millionen Übernachtungen (+3,5 %) und 2,62 Millionen Ankünfte (+3,9 %) standen Ende 2017 für »Dresden. Elbland.« zu Buche. »Die Delle von 2015 und 2016 haben wir überwunden«, sagte Radebeuls Oberbürgermeister Bert Wendsche, der gleichzeitig dem »Tourismusverband Elbland Dresden e.V.« vorsitzt. So habe Meißen bei den Übernachtungen um reichlich 11 Prozent, Riesa und Torgau jeweils um 10 Prozent zugelegt. Die guten Zahlen bestärken nicht nur ihn, dass die Partnerschaft richtig war. »Für den Touristen spielen kommunale Gebietskörperschaften keine Rolle«, erklärte Kai Schulz, Chef der Dresden Marketing GmbH (DMG). Allein die Stadt brachte 4,43 Millionen Übernachtungen (+170.000) in die Verbundstatistik ein. Um ganz oben mitzuspielen, reicht das noch nicht. Dresden rangiert nach wie vor auf Platz sieben im bundesweiten Städteranking, vor Düsseldorf und hinter Köln. Die meisten Besucher kamen 2017 wieder aus den USA (+4,2 %) und verdrängten die Schweizer (-9,5 %) damit auf Platz 2, zumindest in Dresden. »Die gekappte Nachtzugverbindung aus Zürich macht sich hier deutlich bemerkbar«, sagte Schulz. Neben guter Nachfrage aus Polen (+18 Prozent) und Russland (+30 Prozent), buchen auch die Chinesen (+20 Prozent)  wieder gern »Barock«,  immer öfter sogar auf eigene Faust. »Die Gruppen- und Busreisen gibt es zwar noch, doch der Trend geht deutlich zum Individualtourismus und zwar unabhängig vom Alter«, sagte Schulz. Potential sieht er noch im Messe-, Kongress und Geschäftstourismus. Voraussetzung sei allerdings, dass das Budget für die DMG auch wachse.


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