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Taktik hat heute höheren Stellenwert

Dresden. Das Interview der Woche mit Ex-Dynamo-Profi Silvio Schröter.

Silvio Schröter

Silvio Schröter

Bild: Schmidt

Silvio Schröter spielte von 1997 bis 2001 mehr als 100 Mal für Dynamo. Ist das trotz der Bundesliga-Stationen danach der wichtigste Verein der Karriere?

Auf jeden Fall! Ich bin als Zehnjähriger von Traktor Radeburg gekommen und war zwölf Jahre da. Außerdem ist Dresden meine Heimat, da gehört der Verein dazu.

 

Welche großen Namen waren bei Dynamo Ihre Trainer?

Im Nachwuchsbereich zum Beispiel Gerd Heidler, Klaus Sammer, Ralf Minge. Als ich zu den Männern kam, war Hartmut Schade der Coach. Danach gab es ja ziemlich viele Wechsel...

 

Gibt es ein schönstes Spiel oder ein wichtigstes Tor, an das Sie gern zurückdenken?

Bei Dynamo war es allgemein eine lehrreiche Zeit. Ich habe eine gute Ausbildung bekommen und konnte als junger Spieler meine ersten Erfahrungen im Profibereich sammeln. Natürlich bleibt auch das Bundesliga-Debüt mit Cottbus unvergessen oder der Klassenerhalt mit Energie. Wichtige Tore waren für Hannover das entscheidende im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Dortmund, welches wir 1:0 gewonnen haben, oder zwei Treffer beim 3:0 im Niedersachsen-Duell gegen Wolfsburg.

 

Ist der Fußball inzwischen nicht nur schneller, sondern auch anders geworden?

Ich denke, er ist auf mehreren Ebenen professioneller geworden – bereits im Nachwuchsbereich. Auch das Drumherum ist gefühlt intensiver. Spieltempo und technische Qualität haben zugenommen. Auch die Taktik hat einen höheren Stellenwert. Es gibt heute auch mehr Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen und auch genutzt werden, z.B. für Video- oder Datenanalysen. Es gibt aber auch Dinge, die gleich geblieben sind: Man braucht ein eingespieltes Team und etwas Zeit für Entwicklung, um erfolgreich zu sein.

 

Wie ging es nach der aktiven Profi-Zeit weiter?

Ich wollte erstmal Abstand vom Fußball gewinnen, andere Einblicke bekommen und habe Psychologie studiert. Später hat mich Ralf Minge zurück zu Dynamo gelotst, weil er sportpsychologische Unterstützung für die Nachwuchs-Akademie gesucht hat.

 

Das war 2016. Jetzt sind Sie hauptamtlich bei der SGD...

Ja, die Stelle wurde schrittweise immer weiter ausgebaut. Deshalb habe ich mich dafür entschieden, noch einmal Sportpsychologie in Halle zu studieren.

 

Was macht Sie optimistisch, dass die schwarz-gelben Profis den Aufstieg schaffen?

Die Mannschaft hat Qualität und Potenzial. Wenn man die Entwicklung über einen längeren Zeitraum betrachtet, sieht man eine gewisse Konstanz und dass da sowohl in der Truppe als auch in der Beziehung mit den Fans etwas gewachsen ist. Und es gab auch schon schwierige Momente, auf die man gut reagiert hat.


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