So lernten Schüler im letzten Jahrhundert
Mal ehrlich, sind Sie gern zur Schule gegangen? Jeden Morgen mit Ranzen, vollbepackt mit Büchern, Federmappe und Butterbrot? Und immer diese mündlichen Kontrollen vor der ganzen Klasse, bei der man nicht wusste, wann Karl der Große den Thron bestieg oder wo genau auf der topographischen Karte der Ural zu finden war. Im Schulmuseum auf der Seminarstraße wird die Zeit im Klassenzimmer wieder lebendig. Im ältesten noch erhaltenen Schulgebäude der Stadt fühlt man sich zurückversetzt in frühere Zeiten, als es noch etwas rauer auf der Schulbank zuging. Zum einen, weil Tische und Bänke aus Holz von tiefen Furchen durchzogen waren und auch der Lehrer in Uniform mit strenger Autorität nicht zimperlich mit seinen Schülern war. Das Schulmuseum feiert im nächsten Jahr seinen zehnten Geburtstag und gewährt den Einblick in längst vergangene Tage, als noch mit Tinte und Feder geschrieben wurde oder der Appell auf dem Schulhof zum Alltag in der Schule gehörte. Eine aktuelle Sonderausstellung beschäftigt sich jetzt mit der Geschichte der Dresdner Schullandschaft. Dr. Holger Rohland von der Technischen Universität ist Experte und betreibt als Hobby seit vielen Jahren eine akribische Forschung und Dokumentation. „Ich fand auf dem Dachboden eine alte Postkarte und begann mit dem Sammeln alter Ansichten von Dresden“, blickt er zurück. Heute besitzt er mehr als 10.000 Ansichtskarten, die einen spannenden Einblick in das frühere Dresden geben. Auf vielen Fotos sind ehemalige Schulen und markante Gebäude zu sehen, von denen heute kaum noch eins existiert. Bis November wird die Ausstellung jeden Donnerstag von 14 bis 17:30 Uhr geöffnet sein. Jeweils am ersten Sonnabend im Monat gibt es zusätzliche Führungen durch das Haus. Unweigerlich kommen dabei Erinnerungen an die eigene Schulzeit hoch und mit Abstand gibt es sie dann doch, die kleinen Episoden aus dem Klassenzimmer, die einem heute ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern, stimmt´s? Die Schulbank drückt Dr. Holger Rohland nicht mehr, aber Schulgeschichte fesselt ihn in der Freizeit bis heute. Foto: Pohl

Wollen Frauen-Nr. 1 in Dresden bleiben

Verstärkung nicht nur für die Abwehr
