Saatgutbibliothek mit Ausleihe und Rückgabe
Es ist relativ einfach, nur die "Laufzeit" der Ausleihe ist länger als gewöhnlich in einer Bibliothek. Und so funktioniert‘s: Interessenten dürfen sich zwei Tüten mit Samen alter, seltener Sorten ausleihen (zum Beispiel Tomaten, Mais, Kapuzinerkresse, Lavendel, Majoran, Rittersporn), fleißig gärtnern und das Ergebnis – also einen Teil des geernteten Saatguts – im Herbst in die Zentralbibliothek zurückbringen. »Wir wollen so zum Erhalt alter Sorten beitragen«, sagt Elke Ziegler, Sprecherin der Städtischen Bibliotheken. Begleitend zu der Aktion entsteht auf dem Balkon im 1. Obergeschoss neben den Stöcken der »Palastbienen« ein Hochbeet. Geplant sind außerdem weitere Veranstaltungen zum Thema Saatgutgewinnung und Saatgutvermehrung, geeignet sowohl für Kinder als auch für Erwachsene, sowie eine Tauschbörse für seltene Arten. Die Idee der Saatgutbibliothek stammt aus den USA, wo es viel gentechnisch verändertes Saatgut gibt. Vorreiter in Deutschland sind die »Hamburger Bücherhallen«, die im Juni 2020 eine Saatgutbibliothek eröffneten. Partner für das Dresdner Projekt sind u.a. das Gartennetzwerk Dresden und der Stadtgärten e.V. und »Saat.Gut, Shop für alte, samenfeste Sorten«.