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Richters "Freude" wird freigelegt

Dresden. Gerhard Richters Wandbild im Hygiene-Museum wird nun doch teilweise freigelegt.

Ein historischer Moment.

Ein historischer Moment.

Bild: Jürgen Männel

Zur rechten Zeit am rechten Ort gewesen zu sein können Studenten des 1. Studienjahres der HfBK Dresden wohl von sich behaupten. Denn sie staunten nicht schlecht was es gestern für eine Menschenansammlung vor einem Mann auf einer Leiter neben dem Aufgang zur 1. Etage gab.

Fotografen, Journalisten, Museumsprofessoren und weitere zahlreiche Gästegaben sich ein Stelldichein. Der Grund war ein ganz besonderer, denn hier wurde gezeigt wie die partiellen Freilegung des Wandgemäldes "Lebensfreude" von Deutschlands wohl berühmtesten Maler der Gegenwart Gerhard Richter vor sich geht.

Behutsam tragen die Diplomrestauratoren Schicht um Schicht der zehn verschieden farbigen Oberflächen ab, um die Diplomarbeit des damals 24-jährigen Richters in Teilen freizulegen. Das Gemälde des heute weltberühmten Künstlers (er wird 92) war im Jahr 1956 in einem Treppenhausfoyer des Museums entstanden. Mit dieser Arbeit schloss er sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden ab.

Die etwa 63 m² messende Diplomarbeit war 1979 überstrichen worden und danach in Vergessenheit geraten. Die jetzt begonnene Teilfreilegung des Gemäldes erfolgt in den nächsten Monaten im Rahmen einer öffentlich einsehbaren Schaurestaurierung. Es handelt sich dabei um ein gemeinsames Projekt der Stiftung Deutsches Hygiene Museum und der Wüstenrot Stiftung in Kooperation mit der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Die begleitenden Vermittlungsmaßnahmen unterstützt die Ernst von Siemens Kunststiftung durch eine Förderung. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 220.000 Euro.


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