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Carola Pönisch

Oskarstraße: Zweiter Versuch

Drama Oskarstraße: Jahrelange Bauplanung, Baustart im März 2017, Baustopp sechs Wochen später, Neuplanung, neue Genehmigungsrunden – alles nur wegen eines Formfehlers. Doch nun gibt‘s (wieder mal) grünes Licht.
So sah es jetzt ein Jahr lang an der Oskarstraße aus. Wann es hier weitergeht hängt davon ab, wie schnell die Baufirmen ihre Arbeit hier wieder aufnehmen können. Foto: Schramm

So sah es jetzt ein Jahr lang an der Oskarstraße aus. Wann es hier weitergeht hängt davon ab, wie schnell die Baufirmen ihre Arbeit hier wieder aufnehmen können. Foto: Schramm

»Stadtbahn Dresden 2020, Verlegung der Straßenbahntrasse von der Franz-Liszt-Straße-Wasastraße in die Tiergartenstraße-Oskarstraße« heißt jenes Vorhaben im Dresdner Osten, das nicht nur sperrig klingt, sondern sich in der Umsetzung auch als äußerst kompliziert erweist. Denn den jahrelangen Vorplanungen und dem Baustart am 1. März 2017 folgte überraschend sechs Wochen später ein vorläufiger Baustopp. Warum Baustop? Der Grund dafür lautet recht simpel: Formfehler im Planfeststellungsverfahren seitens der Landesdirektion. Dokumente zu einem bestimmten Umweltthema waren nicht ausgelegt worden. Dagegen hatte ein Anwohner geklagt, das Oberverwaltungsgericht Bautzen gab ihm recht. Warum so lange? Das seit 2014 laufende Planfeststellungsverfahren basierte auf den Prognosezahlen bis 2025. Bedingt durch den Baustopp mussten Stadt und DVB nun Gutachten aktualisieren, u.a. zu Schallemissionen und Luftschadstoffen sowie eine neue verkehrstechnische Untersuchung vorlegen, die die zu erwartende Verkehrsbelastung im Baufeld rund um die Oskarstraße bis 2030 nachweisen. Diese modifizierten Bauunterlagen wurden durch die Landesdirektion erneut öffentlich ausgelegt. Wie geht‘s weiter? Die Baugenehmigung zur Fortsetzung der Arbeiten auf der Oskarstraße liegt nun seit 8. Mai vor. Theoretisch könnte die brach liegende Baustelle sofort wieder aktiviert werden. Praktisch allerdings unmöglich, wie Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain ahnt: »Wir führen jetzt Gespräche mit den Baufirmen, stellen einen neuen Zeitplan auf. Allerdings werden die Firmen aufgrund der langen Bauunterbrechung eine gewisse Zeit brauchen, um die Baustelle wieder einzurichten.« Was kostet der Stillstand? Aktuelle Zahlen liegen nicht vor. Ende 2017 lagen die Kosten bei 675.000 Euro, mittlerweile dürfte es über eine Million sein.  Weitere Fakten * Der Plan zum Neubau der Stadtbahntrasse wird für zwei Wochen zur Einsicht öffentlich ausgelegt. Der genaue Auslegungszeitraum und -ort wird noch bekannt gegeben ? * Bauvorhaben Stadtbahn 2020: Die Bahntrasse 9/13 wird aus der Franz-Liszt-Straße/Wasastraße in die   Tiergartenstraße/Oskarstraße umverlegt (1.200 Meter); ? * Am S-Bahn-Haltepunkt Strehlen wird eine neue barrierefreie Zentralhaltestelle gebaut ? * Kosten: 16,7 Millionen Euro


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