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Birgit Branczeisz

Musikschule feiert ihr 20-Jähriges

Dresden. Ab dem Sommer gibt es eine Instrumenten-Lounge für junge Leute.

Thomas Baron von Ardenne ist wohl der bekannteste Schüler von Jörg Bernstett. Wenn sich die beiden Herren zum Klavierspiel treffen, wird auch mal über Elektrotechnik und einen guten Wein geplaudert. Mit zwei Mitstreitern hat Bernstett vor 20 Jahren genau am 8. März seine Musikschule gegründet - damals die dritte in Dresden überhaupt. Und wie sein Schüler und Firmen-Erbe von Ardenne, finden sich beide inzwischen in einer ganz anderen Zeit. Für die Musikschule von Bernstett heißt das, Musikschule wohin das Auge blickt.

Dresden hat weit mehr private Musikschule als Leipzig. Größere Franchisekette, Studenten, die in Orchestern keine Anstellung finden, dazu die rasant steigenden Gewerbemieten - das alles gibt eine einzigartige Mischung am Markt der Instrumente und Noten. Setzt Bernstett da mehr auf Online-Kurse? "Nein. Ganz klar", sagt er kopfschüttelnd. "Das Gefühl vor einem Instrument aus Holz zu sitzen, kann man online nicht transportieren, den Klang im Ganzen wahrzunehmen, das ist unerreicht", beschreibt er. Kinder würden heute zweidimensional erzogen, sie verarmen am Bildschirm, sagt er.

7 Jahre war Bernstett selbst Lehrer am Gymnasium, noch heute unterrichtet er frei am Gymnasium Bühlau an der 56, Grundschule in Pieschen, in der Kreativitätsgrundschule am Zoo und seinen drei Standorten Collenbusch-Straße, Fetscherplatz und Ermelstraße oder mobil in Klotzsche, Weixdorf, Großröhrsdorf. Viele Standorte sind wichtig, denn die Schüler ticken heute anders. Quer durch die Stadt fahren macht kaum einer. Bernstett holt seine Schüler daher schon zeitig ab - mit 18 Monaten. Da gibt es erste frühkindliche musikalische Bildung, die mit 3 Jahren in die Instrumente wie Xylophon, Klanghölzer, Trommel mündet.

Mit 4 bis 5 Jahren geht`s in den "Tasten-Töne-Bewegung"-Kurs, auf einer großen Klaviermatte erleben die Kinder Töne mit Tasten zu verbinden. Mit dem besonderen "DoMiSo" von Halka Förster erlernen schon die Kleinen spielerisch das italienisches Ton-Schritt-System am Keyboard. Im Instrumentenkarussell, in großer Gruppe oder individuell, finden die Kinder schließlich "ihr" Instrument. Von den schwarz-weißen Klaviertasten hat die Musikschule übrigens ihren Namen: Zebra. Bernstett ist nicht immer ganz glücklich damit, denn Jugendliche finden das zuweilen etwas kindisch. Damit der Musikschulbesuch für sie nicht "peinlich" wird, gibt es ab diesem Sommer eine "Instrumental-Lounge" - als Jugendtreff. 

Die Älteren, die schon immer mal ein Instrument probieren oder wieder spielen wollten, dürfen sich auf den "Gitarrentreff mit Klaus" freuen. Klaus Beirich sieht nicht nur aus wie Liedermacher Gerhard Gundermann - er spielt ihn auch und das göttlich. Der "Gitarrentreff mit Klaus" wird ein Angebot an die Generation 60+ sein, sich zwanglos zur vormittäglichen Musik- und Plauschstunde bei Kaffee und Tee zu treffen, gemeinsam zu musizieren und weitere Tricks auf dem Instrument zu erfahren.

Und welche Instrumente sind gerade angesagt? Jörg Bernstett lacht: "Klaviergeht immer, Gitarre, dann kommt eine Weile nichts. Keyboard ist weg vom Fenster, Ukulele ist ganz hipp, Bass, Cello, Klarinette sind groß, die Querflöte natürlich, bisschen Akkordeon. Geige ist beständig im Repertoire, während nach der Tuba alle 10 Jahre jemand fragt. Auch Harfe, Banjo und Mandoline sind beliebt - die Klarinette ist richtig gut dabei, Schlagzeug und Saxophon haben es wieder auf die Top Liste zurück geschafft."

Am 25. März ist von 10 bis 13 Uhr auf der Ermelstraße 19 Tag der offenen Tür. Die Musikschule verlost unter allen festen Anmeldungen 3 Tage Ostseeurlaub in der musikalischen Ferienwohnung Beethoven in Zinnowitz." Zum Mitfeiern gibt es außerdem ab sofort mehrere Aktionen zur Auswahl: 20 Monate 20 Euro Rabatt auf Einzelunterricht oder 20 Monate ein kostenloses Leihinstrument oder 20 Monate alle Noten und Unterrichtsmaterialien kostenlos dazu.

 

Weitere Informationen unter: https://www.zebrachord.de/


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