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Geprellte Löhne

Dresden. Im letzten Jahr leitete der Dresdener Zoll 92 Verfahren gegen Firmen ein, die es mit der Zahlung des Mindestlohns nicht so genau nahmen.

Bei der Zollkontrolle.

Bei der Zollkontrolle.

Bild: Foto: IG BAU / Tobias Seifert

Das Hauptzollamt Dresden hat im vergangenen Jahr 92 Verfahren gegen Unternehmen in der Region eingeleitet, weil Mindestlöhne unterschritten, gar nicht oder zu spät gezahlt wurden. Dabei verhängten die Beamten Bußgelder in Höhe von rund 204.000 Euro. Das teilt die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit. Dabei entfielen 19 Ordnungswidrigkeitsverfahren auf Baufirmen in der Region, gegen die Geldbußen von 95.000 Euro verhängt wurden.

»Die Zahlen zeigen, dass es viele Arbeitgeber mit der Bezahlung ihrer Beschäftigten nicht so genau nehmen. Der Zoll sollte daher auch in Dresden noch mehr Präsenz zeigen. Das Risiko für schwarze Schafe, bei einer Kontrolle erwischt zu werden, ist noch immer zu gering«, sagt Jörg Borowski. Der IG BAU-Bezirksvorsitzende verweist darauf, dass die Arbeit, die auf die Zolleinheit der Finanzkontrolle Schwarzarbeit zukommt, mehr werde. Denn mit der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf zwölf Euro pro Stunde steigen ab Oktober auch die Einkommen Tausender Menschen allein in Dresden. »Der Staat muss dann sicherstellen, dass die Beschäftigten den höheren Mindestlohn auch wirklich bekommen. Die wichtige und überfällige Erhöhung des unteren Lohnsockels darf nicht nur auf dem Papier gelten.«


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